Ausbildung im Vogelsberg: Für dieses Handwerk geht's um die Wurst!
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Auch wenn im Vogelsberg der Einkauf beim örtlichen Metzgerbetrieb beliebt und die Nachfrage nach hochwertigen Fleischprodukten weiter vorhanden ist, zeichnet sich hinsichtlich einer nachhaltigen Zukunft des Berufes nicht weniger als eine Katastrophe ab. Foto: Oliver Berg/dpa
Wer eine Karriere als Fleischer oder Fleischerin machen will, muss eine dreijährige Berufsausbildung absolvieren. Eine Berufsausbildung zum Fleischer findet parallel in einem Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsschule statt. Wer diesen Beruf erlernen möchte, sollte mindestens einen guten Hauptschulabschluss mitbringen. Während der Ausbildung lernen angehende Fleischer und ihre Kolleginnen das Handwerk im Schlachthaus, im Kühlhaus und im Verkaufsraum einer Fleischerei kennen. Hier erlernen die Auszubildenden im Fleischereihandwerk aber nicht nur die fachlichen Techniken zum Zerlegen und Zubereiten von Fleisch- und Wurstwaren. Auch die richtigen Würzverhältnisse für verarbeitete Waren sowie der freundliche und kompetente Umgang mit Kundinnen und Kunden sind Teil der Ausbildung. Auszubildende im Fleischerberuf lernen während ihrer Berufsausbildung zudem die unterschiedlichen Verarbeitungsverfahren von Fleisch- und Wurstwaren kennen, darunter zum Beispiel: Räuchern, Kochen, Garen, Marinieren, Grillen, Einlegen, Konservieren, Pökeln, Gefrieren.
Im späteren Verlauf der Ausbildung müssen sich die Auszubildenden für eine Fachrichtung innerhalb des Fleischereihandwerks entscheiden, in der sie sich ihre Karriere vorstellen können. Zu den Fachgebieten zählen: Schlachtung, Herstellung besonderer Fleisch- und Wurstwaren, Herstellung von Gerichten, Kundenberatung und Verkauf.
Am Ende des zweiten Lehrjahres müssen alle Auszubildenden eine theoretische Zwischenprüfung absolvieren, um das bisher erlernte Fachwissen unter Beweis zu stellen. In einer umfangreichen Abschlussprüfung müssen angehende Fleischer und Fleischerinnen am Ende ihrer dreijährigen Ausbildung ihre praktische und theoretische Expertise beweisen.
Für Fleischer ist die psychische und physische Belastbarkeit eine Grundvoraussetzung. Handwerkliches Geschick und Interesse am Umgang mit Werkzeugen, Anlagen und Maschinen zum Verarbeiten von Fleischwaren sollten Fleischer genauso besitzen, wie Geduld und Kreativität im Umgang mit traditionellen und neuen Rezepten zur Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren.
Fleischer sollten darüber hinaus Spaß am Umgang mit Kunden haben, da viele Fleischereien frische Gerichte anbieten, die vor Ort gegessen werden können. Ein serviceorientierter, freundlicher Umgang mit Gästen und Kunden im Alltag einer Fleischerei ist daher unabdingbar. (red).
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Dieser Artikel ist Teil einer Serie über die aktuelle Lage am Vogelsberger Ausbildungsmarkt. Die Oberhessische Zeitung und der Lauterbacher Anzeiger werden Gespräche mit Innungsmeistern und ausbildenden Betrieben führen über die jeweiligen Sorgen und Nöte beziehungsweise Chancen und Möglichkeiten in der heimischen Wirtschaft sprechen.
Hier geht es zum Auftakt der Serie: "Mehr freie Stellen als Bewerber"