Kreisausschuss des Vogelsbergkreises hat am Donnerstag der Verlegung des Standortes von Willofs nach Lauterbach zugestimmt.
VOGELSBERGKREIS. Am Eichhof-Krankenhaus in Lauterbach wird wieder ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert. Der Kreisausschuss des Vogelsbergkreises hat in seiner jüngsten Sitzung am Donnerstag der Rückverlegung des NEF-Standortes Willofs zugestimmt, wie die Pressestelle des Vogelsbergkreises mitteilt. Für eine schnelle Erstversorgung bleibt weiterhin der Notfall-Krankentransportwagen in dem Schlitzer Stadtteil stationiert. Insgesamt ist, laut Vogelsbergkreis, die rettungsdienstliche Versorgung im Bereich Schlitz innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist von zehn Minuten durch den Rettungswagen (RTW)-Standort in Schlitz weiterhin sichergestellt.
Rückblick: Vor fünf Jahren waren die Standorte der Rettungswachen und Notarztstandorte überprüft worden. Damals wurde die Notwendigkeit gesehen, das NEF von Lauterbach nach Willofs zu verlegen, um die Eintreffzeit an der Einsatzstelle von maximal 15 Minuten einhalten zu können. Ein Verbleib in Lauterbach und somit eine längere Eintreffzeit wäre nur möglich gewesen, wenn das NEF an ein Krankenhaus hätte angebunden werden können. Seinerzeit gab es allerdings keine Möglichkeit, das Fahrzeug am Eichhof-Krankenhaus zu stationieren.
Lücken im Dienstplan
Mittlerweile aber gibt es zunehmend Schwierigkeiten, den Standort Willofs mit Notärzten zu besetzen, schreibt der Kreis in der Pressemitteilung. Die Honorarkräfte fänden ihn schlichtweg nicht attraktiv. Wegen der sowieso knappen Ressource von Notärzten seien immer wieder Lücken im Dienstplan in Willofs entstanden, sodass das NEF nicht eingesetzt werden konnte. Hinzu kommt: Kurzfristige Ausfälle von Medizinern können - wie in der Vergangenheit üblich - heute nicht mehr umgehend durch Honorarkräfte nachbesetzt werden.
Der Vogelsbergkreis als Träger des Rettungsdienstes hat daraufhin gemeinsam mit dem DRK Rettungsdienst Mittelhessen Kontakt zum Lauterbacher Eichhof-Krankenhaus aufgenommen, um abzustimmen, ob das NEF an der Klinik stationiert werden kann. Das ist möglich. Das Eichhof-Krankenhaus hat sich bereit erklärt, sich an der notärztlichen Versorgung zu beteiligen.
Akute Personal-Ausfälle können dank des neuen Standortes am Krankenhaus schneller kompensiert werden. Die Vernetzung und der Informationsaustausch zwischen dem Krankenhaus-Personal und der NEF-Besatzung kann zudem zu einer Qualitätssteigerung führen. Ein weiterer Vorteil: Die am Krankenhaus angestellten Ärzte, die Einsätze auf dem NEF fahren, kommen zum Großteil aus der näheren Umgebung, sodass sie mit den Rettungsdienststrukturen im Kreis vertraut sind. Durch die Attraktivität des neuen Standortes erhoffen sich der Vogelsbergkreis und das Krankenhaus natürlich auch eine Entspannung bei der Personalgewinnung.
Hilfsfrist eingehalten
Eine Verlegung des NEF nach Lauterbach und die gleichzeitige Anbindung an das Krankenhaus entspricht den Vorgaben des Rettungsdienstplanes in Hessen. Dank der Stationierung direkt am Eichhof-Krankenhaus kann eine längere Fahrtzeit zum Einsatzort in Kauf genommen werden. Eine Auswertung hat ergeben, dass sich die Zeit im Notarztversorgungsbereich Schlitz von jetzt 15 auf maximal 18 Minuten verlängern wird. Die gesetzliche Hilfsfrist in der rettungsdienstlichen Versorgung in Schlitz wird durch das dortige RTW eingehalten. Zudem besteht für die Besatzungen des RTW und des Krankentransportwagens jederzeit die Möglichkeit, über die Zentrale Leitstelle einen Telemedizin-Notarzt zurate zu ziehen.