Galeria-Filiale soll in Fulda bleiben

Der Fuldaer Standort der Warenhauskette bekam im vergangenen Jahr eine neue Optik. © Görlich

Im Insolvenzverfahren hat die Kette Galeria Karstadt Kaufhof angekündigt, dass der Standort nicht von der Schließung betroffen sein soll. Reaktionen aus der Politik.

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FULDA. Der Frequenzbringer für die Fuldaer Innenstadt bleibt- im laufenden Insolvenzverfahren der Kette Galeria Karstadt Kaufhof ist die Filiale in Fulda aktuell nicht von einer Schließung betroffen. Das bewerten Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld der Fudaer Landrat Bernd Woide und Landtagsabgeordneter Markus Hofmann als positiv für die Stärke des Standortes in der Region.

Landrat Bernd Woide bewertete diese als "eine sehr gute Nachricht vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Aber es sei ebenso erfreulich für die Stadt Fulda und für die Region im Ganzen, dass die Fuldaer Filiale am Uniplatz durch Umbau und Umstrukturierungen offenbar bereits zukunftsfähiger aufgestellt sei. "Ich hoffe, dass diese Entwicklung weiter Früchte trägt. Kaufhäuser sind nach wie vor Frequenzbringer für den wichtigen stationären Einzelhandel - und damit auch für die Vielfalt des Handels und die Attraktivität der Region", erklärte der Landrat.

Mit vorsichtiger Zuversicht reagierte Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld auf die Nachrichten rund um den Galeria-Konzern. Auch wenn nun erst noch die Gläubigerversammlung über den vorgelegten Sanierungsplan beschließen müsse, so seien die eindeutigen Signale für einen Erhalt der Fuldaer Filiale doch ermutigend. "Dass Fulda aktuell wohl nicht auf der Schließungsliste steht, ist ein sehr positiver Schritt", meinte der OB. Der Einkaufsstandort Fulda habe sich in den vergangenen Jahren trotz aller Herausforderungen als stark erwiesen. Die im vergangenen Jahr erneut gestiegene Frequenz in der Fuldaer Innenstadt biete Anlass zur Zuversicht. "Die Tatsache, dass der Galeria-Konzern erst im vergangenen Jahr massiv in die Fuldaer Filiale investiert hat, spricht für die Zukunftsfähigkeit des Standorts", erläuterte der OB. Die enormen Anstrengungen, die die Stadt Fulda in den vergangenen Jahren unternommen habe, um die Innenstadt als Kultur- und Erlebnisraum zu positionieren und damit auch Kundenfrequenz und Kaufkraft nach Fulda zu holen, diene ja nicht zuletzt auch dem Zweck, solche Häuser wie Galeria, die eine positive Ausstrahlungswirkung auf viele andere Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt haben, am Standort Fulda zu halten, ergänzte der OB.

"Die Bekanntgabe von deutschlandweit 52 Schließungen von Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen, davon sieben in Hessen, ist erst einmal eine niederschmetternde Nachricht. 4000 Beschäftigte verlieren laut Unternehmensangabe bundesweit ihren Arbeitsplatz und in zahlreichen Kommunen klafft damit eine weitere Lücke im Einzelhandelsgeschehen der Innenstadt", kommentiert Markus Hofmann, Landtagsabgeordneter und Sprecher für Kommunales, Mittelstand und Handwerk der Grünen. "Jedoch muss diese Nachricht nun Ansporn für die betroffenen Städte sein, ihre Innenstädte dem geänderten Nutzungsverhalten und den Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Schon seit Jahren verändert sich das Kaufverhalten der Menschen zugunsten des Online-Handels und der klassische stationäre Einzelhandel verliert an Boden. Dazu kommt, dass massive Managementfehler des Galeria-Eigentümers Benko erheblich zur Schieflage des Unternehmens beigetragen haben." Neue Konzepte und Angebote für die Menschen vor Ort seien also gefragt. Die großen Flächen und Gebäude in 1A-Lagen benötigten eine baldige Folgenutzung.

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Dass die Stadt Fulda nach der Schließung der Galeria-Filiale im Kerber-Areal nicht erneut betroffen ist, sei eine gute Nachricht. Mit dem Kerber-Areal habe sich die Stadt bereits einer großen Aufgabe angenommen und entwickle dieses zu einem Konzept-Kaufhaus. Markus Hofmann weiter: "Nur mit einer Durchmischung aus Wohnen, Arbeiten, Handel,Kultur, Gastronomie, Grünflächen und Begegnung werden unsere Innenstädte attraktive Anziehungspunkte bleiben und die Aufenthaltsqualität steigen. Der Handel wird immer ein Teil der Innenstadt sein, nur die Bedingungen und die Proportionen werden sich ändern." Gefragt seien Ideen, die ein neues Miteinander und einen Mix an Funktionen bieten.