(pw/red). Die Autobahn 49 bei Schwalmstadt ist seit Donnerstagmittag für den Verkehr offiziell freigegeben. Der 11,8 Kilometer lange Autobahnabschnitt verbindet die...
VOGELSBERGKREIS/REGION. (pw/red). Die Autobahn 49 bei Schwalmstadt ist seit Donnerstagmittag für den Verkehr offiziell freigegeben. Der 11,8 Kilometer lange Autobahnabschnitt verbindet die Anschlussstellen Schwalmstadt und Neuental im Schwalm-Eder-Kreis. Die Baukosten betrugen rund 250 Millionen Euro. Auf der Strecke befindet sich der Autobahntunnel Frankenhain mit einer Länge von rund 900 Metern. Über die Bundesstraßen 254 und 454, aber auch über diverse Kreis- und Landesstraßen bietet die neue A 49-Anschlusstelle Schwalmstadt für Berufspendler aus dem Vogelsbergkreis eine neue Alternative zu den Autobahnen A 5 und A 7 in Richtung Norden.
Seit dem gestrigen 1. Juli hat die A 49 Autobahngesellschaft mbH die Verantwortung für den Erhalt und Betrieb der Neubaustrecke übernommen, teilt diese in einer Pressemeldung mit.
Neuer Dreh- und Angelpunkt für die Erhaltungs- und Betriebsmaßnahmen ist die eigens hierfür errichtete Autobahnmeisterei, zentral gelegen an der Anschlussstelle Schwalmstadt. Auf der etwa 12 000 Quadratmeter großen Fläche sind in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem Verwaltungs- und Betriebsgebäude, Werkstätten und Lagerhallen im Auftragswert von circa fünf Millionen Euro entstanden. Zu den Aufgaben der Autobahnmeisterei mit ihren derzeit 14 Mitarbeitern zählen beispielsweise die regelmäßige Überprüfung, bauliche Erhaltung und Instandsetzung, Verkehrssicherungsarbeiten, die Absicherung von Unfällen und der Winterdienst. Auch die A 49 Autobahngesellschaft mbH ist in den neuen Gebäudekomplex umgezogen und hat ihren Firmensitz von der Erich-Rohde-Straße in die Autobahnmeisterei „Am Lingrasen“ verlegt.
Ab 31. Oktober 2024 nach der geplanten Fertigstellung der beiden derzeit in Bau befindlichen Neubauabschnitte wird die A 49 Autobahngesellschaft dann den Betrieb der gesamten rund 62 Kilometer langen Strecke zwischen Fritzlar und dem künftigen Ohmtal-Dreieck verantworten.
Derweil hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Kritik an der Verkehrsfreigabe des Teilstücks in einer Pressemeldung geübt, weil das Bundesverkehrsministerium und die bundeseigene Autobahngesellschaft am vergangenen Donnerstag die Verkehrsfreigabe des Teilstücks gefeiert hat. Thomas Norgall, stellvertretender Geschäftsführer und Naturschutzreferent des BUND Hessen sagte: „Mit dem Festakt wird die Zerstörung des Klimas und der Natur gefeiert. Einmal mehr wird der Planungsdionsaurier A 49 zum Symbol einer verfehlten Verkehrspolitik, die mehr Probleme erzeugt als sie löst. Auf die Ortschaften an den Enden des neuen Autobahnabschnittes kommen große Belastungen durch neue Verkehrsströme zu. Für die A 49 wurde und wird der Verkehrsbedarf konstruiert. Der Weiterbau ist teuer und dieses Geld fehlt bei der Mobilitätswende. Wer die Zukunft lebenswert erhalten will, muss den Weiterbau stoppen und in die Bahn und den ÖPNV investieren. Die Einführung von dauerhaft günstigen Zugtickets, wie das 9-Euro-Ticket, wird finanzierbar, wenn der Ausbau der Bundesfernstraßen endlich gestoppt wird.“