(red). Seit dem 24. Februar, also seit bereits vier Monaten, findet in der Ukraine ein Krieg statt, der vielen Menschen unendliches Leid zufügt. Mittlerweile gibt es offiziell...
HOMBERG. (red). Seit dem 24. Februar, also seit bereits vier Monaten, findet in der Ukraine ein Krieg statt, der vielen Menschen unendliches Leid zufügt. Mittlerweile gibt es offiziell annähernd 10 000 Tote, von denen viele keine Soldaten waren, daneben wurde in zahlreichen Städten die zum (Über-)Leben wichtige Infrastruktur zerstört, berichtet die Homberger Ohmtalschule in einer Pressenotiz, an der eine Hilfsaktion initiiert worden ist.
In ihrer Mitteilung erklärt die Schule zunächst noch mehr zum Hintergrund der Aktion: Viele Menschen seien ohne zu Hause und ihnen fehlten die einfachsten Dinge zum Leben. Annähernd 16 Millionen Menschen in der Ukraine selbst benötigten nach Angaben der UN humanitäre Hilfe und Schutz. Mehr als fünf Millionen Menschen haben ihr Heimatland auf der Suche nach Schutz verlassen. Mehr als 850 000 Flüchtlinge aus der Ukraine hätten sich mittlerweile in Deutschland registriert. Auch die Ohmtalschule (OTS) habe in den vergangenen Wochen mehr als zehn Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen.
Natürlich wurde das Thema Krieg auch im Unterricht besprochen. In zahlreichen Klassen der Ohmtalschule sowie der im selben Gebäude untergebrachten Pestalozzischule informierten sich Schüler über Kriegsgründe und das Kriegsgeschehen. Sie diskutierten, wie man den Menschen in der Ukraine sowie den nach Deutschland Geflüchteten helfen kann.
Um die Menschen, die noch in der Ukraine ausharren, in die angrenzenden Länder geflüchtet, oder aber in ihr Heimatland zurückgegangen sind, zu unterstützen, habe Powi-Lehrer Björn Skrzypek gemeinsam mit seiner Klasse die Sammel-Aktion „OTS packt (an)“ ins Leben gerufen.
Schüler aller Jahrgangsstufen kauften fleißig ein oder brachten Vorräte von zu Hause mit, sodass schließlich von allen Klassen insgesamt 29 Kartons mit haltbaren Lebensmitteln wie Knäckebrot, Dosenfisch oder Haferflocken gepackt werden konnten. Diese wurden dann dem Global Aid Network (GAIN) übergeben, einer Organisation, die mehrmals wöchentlich Lebensmittellieferungen in die Ukraine sowie die benachbarten Länder bringe.
Um Menschen, die auf der Flucht nach Deutschland oftmals nur mit dem Allernötigsten hier ankamen, zu helfen, wurde außerdem eine Kleidersammlung durchgeführt, an der sich auch Lehrer und andere Mitarbeiter der OTS, der Grundschule Homberg und der Pestalozzischule beteiligten. Hierbei kamen insgesamt zehn Kartons mit Kleidungsstücken, Schuhen sowie Kinderspielzeug zusammen, die der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) für Flüchtlinge des Landes Hessen in Gießen übergeben worden seien, welche oftmals der erste Anlaufpunkt für die Menschen aus der Ukraine (und anderen Ländern) ist.
Neben materiellen Spenden gingen die Überlegungen weitergehend dahin, auch durch finanzielle Mittel zu helfen. Unter dem Slogan „Grillen für den Frieden“ wurden daher von einer Klasse sogenannten „Peace-Würste“ an Schüler und Lehrer verkauft und damit 118,30 Euro eingenommen. Darüber hinaus erbrachte der Verkauf von sogenannten „Soli-Bändchen“ – handgeflochtenen Armbändern in den gelb-blauen Landesfarben der Ukraine – 84,50 Euro. Außerdem versuchten die Schüler, Homberger Betriebe in dieses Projekt einzubinden, gingen los und baten um Spenden. Darüber hinaus spendete die Schülervertretung (SV) der Ohmtalschule 135,45 Euro aus dem Verkauf von Kuchen, der zum Beispiel beim letzten Elternsprechtag angeboten wurde, sodass insgesamt laut Mitteilung eine Summe von 1407 Euro gesammelt werden konnte.
Diese beachtliche Summe soll zu je 50 Prozent für die „Nothilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“ der UNO-Flüchtlingshilfe sowie für „Medizinische Hilfslieferungen für die Ukraine“ der Action medeor, welche Schmerzmittel und Antibiotika, aber auch Verbandsmaterial, weiteres medizinisches Material und auch Medizintechnik in die Ukraine transportieren, gespendet werden.