A 49: Umweltaktivisten besetzen Waldstück im Vogelsberg

Ähnliche Szenen wie zuletzt im Hambacher Forst spielten sich am Montagabend im Dannenröder Wald ab. Archivfoto: Christophe Gateau/dpa

Umweltaktivisten haben am Montagabend Baumhäuser im Dannenröder Wald im Vogelsbergkreis besetzt. Die Polizei nahm fünf Aktivisten fest. Auch Hubschrauber kamen zum Einsatz.

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DANNENROD. Eine Gruppe von Umweltaktivisten hat in den Abendstunden drei Baumhäuser im Dannenröder Wald besetzt, wie die Polizei in Fulda bestätigte. In diesem Waldstück sollten in den nächsten Tagen eigentlich rund 110 Hektar Wald für die Trasse der A 49 gerodet werden. Das versuchen die Umweltschützer zu verhindern. Im Laufe der Besetzung nahm die Polizei fünf Aktivisten fest, ließ sie aber nach Aufnahme ihrer Personalien wieder frei. Die Polizei setzte unter anderem auch Hubschrauber ein.

Der Dannenröder Wald, zwischen Dannenrod, Lehrbach und Niederklein am Rande des Vogelsbergkreis gelegen, ist ein teilweise mehrere hundert Jahre alter Buchen-Mischwald. Vor Ort demonstrierten noch am vorigen Samstag rund 150 Menschen unter anderem mit Traktoren gegen den Ausbau der A49. Der Ausbau dieser Autobahn ist umstritten, weil er quer durch ein FFH-Naturschutzgebiet und ein wichtiges Trinkwasserschutzgebiet führt.

In einem online veröffentlichten Statement der Gruppe heißt es, man wolle Widerstand gegen ein "verkehrspolitisch unsinniges und ökologisch katastrophales Bauvorhaben" leisten, das in Zeiten von Klimanotstand, Wasserknappheit und massivem Artensterben völlig unsinnig sei. Man habe sich für diese Form des Widerstands entschieden, weil andere Protestformen wie Demonstrationen, Petitionen, Klagen und Appelle an politische Entscheidungsträger den Ausbau der A49 bisher leider nicht aufgehalten hätten und mit den Rodungen nun Fakten geschaffen werden sollten.