Vorher A 49-Protestrückzugsort, jetzt Notunterkunft: Am Dienstag werden erste vier Ukraine-Flüchtlinge in "Gäst_innenhaus" in Dannenrod untergebracht.
Von red/beg
Skunk, Rosalinde und Jacky vom Verein "Gäst_innenhaus Jakob", Christiane Enders-Pfeil vom Homberger Familienzentrum und die Dannenröder Ortsvorsteherin Rixa Kraut im Garten des Gäst_innenhaus Jakob. Foto: Stadt Homberg
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DANNENROD - Die Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge wird in Homberg im Stadtteil Dannenrod im "Gäst_innenhaus Jakob" und dem nebenan liegenden Dorfgemeinschaftshaus Dannenrod eingerichtet. Das teilt die Stadtverwaltung in einer Pressemeldung mit. Demnach soll bereits am Dienstag die ersten vier Personen die Notunterkunft beziehen.
Der Vogelsbergkreis habe der Stadt Homberg die Aufnahme von vier Personen pro Woche zugewiesen. Die Stadt Homberg habe daraufhin den Verein "Gäst_innenhaus Jakob" angesprochen und von dort kam sofort das positive Signal, diese Aufgabe für den Bereich der Stadt Homberg zu übernehmen. Das ehemalige Gasthaus Jakob biete alles Notwendige, das nebenan liegende Dorfgemeinschaftshaus verfüge über zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten. Das Know-How und die Ressourcen zur Beherbergung und Verpflegung einer größeren Zahl an Personen sei im "Gäst_innenhaus Jakob" nach wie vor gegeben. "Wir können Menschen die Möglichkeit bieten, in unseren Hausstrukturen unterzukommen", sagte Tom Zeder, ein Aktivist, der in Dannenrod wohnt, auf Nachfrage. "Wir sind offen für eine Mithilfe, ob die ankommenden Menschen dann ein Zimmer bei uns benötigen, liegt an ihnen selbst", so Zeder. Alternativ stehe das Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung. Da zudem unklar sei, aus welcher Situation die Geflüchteten nach Dannenrod kämen, könne er noch nicht genauer sagen, wie viel Menschen aufgenommen werden.
Die Stadt Homberg und der Verein "Gäst_innenhaus Jakob" kooperieren darauf aufbauend nun gemeinsam für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen. Die Dannenröder Ortsvorsteherin Rixa Kraut berichtet, dass das Dorf dem Vorhaben sehr positiv gegenüber stehe und große Hilfsbereitschaft bestehe. Das Familienzentrum der Stadt Homberg sei der städtische Ansprechpartner und koordiniere die einzelnen Hilfsangebote. Dort sei man sehr dankbar für die Unterstützung durch den Verein "Gäst_innenhaus Jakob".
Hintergrund
Während des aktiven Widerstandes gegen den Bau der A 49 im Dannenröder Forst entwickelte sich im Laufe eines Jahres aus dem ehemaligen, im Privatbesitz befindlichen Gasthaus Jakob, das zu dieser Zeit Versorgungszentrale und Regenerationsort der Aktivisten war, das Gäst_innenhaus in Dannenrod. Ursprünglich hatte der Verein geplant, das ehemalige Gasthaus mithilfe einer Spendenkampagne zu kaufen, um dort ein Projekt zu starten, um die gesellschaftliche Transformationen voranzutreiben. Etwa im Sommer 2021, ein halbes Jahr nach der Räumung, war es das Ziel, dauerhaft in Dannenrod zu bleiben. "Das Gasthaus soll gekauft werden", hieß es seinerzeit von Projektbeteiligten. Damals war von einem Kaufpreis von rund 380 000 Euro die Rede. Der unweit des Sportplatzes gelegene Gebäudekomplex verfügt neben der ehemaligen Gaststätte über rund zehn weitere Zimmer sowie eine ausgebaute Scheune und noch einen größeren Schuppenbau.