Grebenhains Bürgermeister Sebastian Stang brachte am Dienstagabend den Entwurf des Doppelhaushalts 2020/2021 in die Gemeindevertretung ein. Er sieht in beiden Jahren erhebliche...
. GrebenhainTrotz der Tatsache, dass sich die Zahlen besonders für das Jahr 2021 aufgrund der Coronakrise wieder ändern können, brachte Bürgermeister Sebastian Stang (parteilos) am Dienstagabend den Entwurf des Grebenhainer Doppelhaushalts 2020/2021 in die Gemeindevertretung ein. Das Zahlenwerk schließt in beiden Jahren im Ergebnisteil mit einem Überschuss von jeweils mehr als 80 000 Euro ab, er gilt mithin als ausgeglichen. Im Finanzhaushalt sind erhebliche Investitionen vorgesehen: für 5,646 Millionen Euro im Jahr 2020 und für 3,853 Millionen Euro im Jahr 2021. Dafür sind Kreditaufnahmen vorgesehen: 2,5 Millionen Euro im Jahr 2020 und 600 000 Euro im Jahr 2021. Die Steuerhebesätze sollen laut Entwurf der Haushaltssatzung gegenüber dem Jahr 2019 unverändert bleiben. Die Gemeinde Grebenhain erhebt derzeit für die Grundsteuer A und B jeweils 359 Prozent und für die Gewerbesteuer 380 Prozent. Mittelfristig werde es aber notwendig sein, die Grundsteuern entsprechend anzupassen und die Gebührenhaushalte, wo möglich, kostendeckend zu gestalten, so Stang.
Gemeinde weiterentwickeln
Der Doppelhaushalt 2020/21 verfolge das Ziel, die Gemeinde trotz der Coronakrise weiterzuentwickeln, in die Infrastruktur zur investieren und Investitionsstaus der letzten Jahren aufzulösen, heißt es in der Haushaltsrede, die der Rathauschef den Gemeindevertretern diesmal in schriftlicher Form aushändigte, um die Sitzung nicht unnötig in die Länge zu ziehen. In den vergangenen Jahren seien durchweg positive Jahresergebnisse erzielt und gleichzeitig ebenfalls viele Investitionen getätigt worden. Dennoch gebe es einen Investitionsstau in vielen Bereichen, der mit den derzeitigen Förderprogrammen und Förderquoten von 50 bis 70 Prozent gegebenenfalls aufgelöst werden könne. "Gleichwohl muss die mittelfristige Schuldenentwicklung im Auge behalten und weiterhin versucht werden, die Einnahmen außerhalb der originären Steuern zu erhöhen. Hier werden wir in den kommenden zwei Jahren alles daran setzen, auch weitere Einnahmen zu erzielen und Einsparungen bei den Ausgaben zu tätigen", führte Sebastian Stang aus.
In den kommenden zwei Jahren seien große Investitionen zu stemmen. Auf diese ging der Rathauschef dann näher ein:
Bauhof: Im Bereich des Bauhofes sind die Ersatzbeschaffung des Traktors im Jahr 2020 (225 000 Euro), des Baggers im Jahr 2021 (152 000 Euro) sowie ebenfalls im Jahr 2021 die Befestigung des Außengeländes vorgesehen.
Kanalisation und Kläranlagen: Hier nannte der Bürgermeister unter anderem die Regenentwässerung aus dem Gewerbegebiet Grebenhain (80 000 Euro), die Erweiterung des Kanalnetzes für das Neubaugebiet "In der Vorderhecke" in Nösberts-Weidmoos (155 000 Euro) und den Neubau einer Klärschlammentwässerung und eines Rechengebäudes auf der Kläranlage in Vaitshain (673 000 Euro).
Ortsdurchfahrt Hartmannshain: Sie wird 2020 und 2021 gemeinsam mit Land und Bund grundhaft ausgebaut, dabei werden auch Wasserleitung und Kanal saniert sowie die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut (1,15 Millionen Euro). Auch Anliegerbeiträge sollen erhoben werden.
Sanierung Ortsdurchfahrt Bannerod: Im Jahr 2021 sind für Wasserleitungsneubau, Kanalsanierung, Breitbandmitverlegung und Gehwegsanierung 370 000 Euro veranschlagt.
Straßenausbau "Waaggasse" Grebenhain: 2020 sollen Kanal und Wasserleitung neu gebaut sowie die Straße und die Gehwege ausgebaut werden (311 000 Euro). Es gebe erste konkrete Bauinteressenten.
Straßenausbau Ortsdurchfahrt Volkartshain 2021/22: Für den geförderten Ausbau der Gehwege und Seitenanlagen im Jahr 2022 sind im Jahr 2021 bereits 200 000 Euro angesetzt, um im Frühjahr 2022 loslegen zu können.
Feuerwehren: Der größte Posten ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Hartmannshain-Herchenhain (1,97 Millionen Euro). Das Feuerwehrgerätehaus Nösberts-Weidmoos wird umgebaut (340 000 Euro), das DGH Metzlos-Gehaag wird zum neuen Feuerwehrgerätehaus umgebaut (40 000 Euro im Jahr 2021 für die Planung). 2020 sollen vier neue Feuerwehrfahrzeuge angeschafft werden: Gerätewagen Logistik Stützpunkt Grebenhain (293 000 Euro), TSFW Löschzug West Hartmannshain (120 000 Euro), TSFW Steigertal (120 000 Euro) und Staffellöschfahrzeug 20/25 Ilbeshausen-Hochwaldhausen (390 000 Euro). 2021 soll der Löschzug West Hartmannshain noch ein MLF bekommen (220 000 Euro). Dafür gibt es jeweils Förderungen des Landes.
Energieversorgung: 2020 und 2021 sollen weitere gemeindeeigene Photovoltaikanlagen errichtet werden (jeweils 100 000 Euro in 2020 und 2021). Auch werde derzeit ein "Strom-Cloudmodell" näher beleuchtet.
Hochwasserschutz Nösberts-Weidmoos: Da eine Detailplanung der Bauwerke noch nicht vorliege, werden zunächst 100 000 Euro angesetzt.
Dorferneuerung: Derzeit in der Umsetzung befindet sich das Dörfergemeinschaftshaus Herchenhain-Hartmannshain. Hier sind im Doppelhaushalt 1,109 Millionen Euro veranschlagt. Weitere mögliche Projekte der Dorferneuerung sind der Festplatz Herchenhain (146 000 Euro in 2020/2021), der Umbau des DGH Crainfeld (1,217 Millionen Euro in 2020 bis 2024), der Umbau des DGH Metzlos mit zentraler Schlachtstätte (553 000 Euro in 2020 bis 2023), der Umbau des DGH Volkartshain (338 000 Euro in 2020 bis 2022) und der Umbau des Gefrierhauses zu einer zentralen Wildsammelstelle (395 000 Euro für 2020 bis 2023).