Baubeginn nach 40 Jahren

Vertreter der Stadt Grebenau, von Hessen Mobil und des Kreises beim obligatorischen Spatenstich. Foto: Krämer
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Eigentlich unglaublich. Vor 40 Jahren wurde in der Dorfmitte von Bieben ein Wohnhaus abgerissen, um Platz zu schaffen für Ausbau der Ortsdurchfahrt im Zuge der Landesstraße.

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BIEBEN. Eigentlich unglaublich. Vor 40 Jahren wurde in der Dorfmitte von Bieben ein Wohnhaus abgerissen, um Platz zu schaffen für den Ausbau der Ortsdurchfahrt im Zuge der Landesstraße. Jetzt erfolgte der obligatorische Spatenstich. Kein Wunder, dass Ortsvorsteher Jens Heddrich, der kaum geboren war, als die Planungen begannen, von einem "Jahrhundert-Bauwerk" für sein Dorf sprach. Heddrich weiter: "Ich hoffe, dass mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt auch eine Attraktivierung unseres Dorfes und damit eine Verbesserung der Lebensqualität einhergeht." Die Einwohnerzahlen in Bieben, das urkundlich bereits 1275 erwähnt wurde, sei in den vergangenen Jahren von 240 auf 180 gesunken. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt werde das Dorfbild ganz entscheidend verbessern, gab sich Heddrich zuversichtlich.

"Die Ortsdurchfahrt war mehr als schlecht. Sie war eigentlich eine Zumutung", ergänzt Bürgermeister Lars Wicke (Freie Wähler). Das werde sich nun ändern, aber es gebe keinen "Luxus-Ausbau", sondern eine Maßnahme, die der Verkehrssicherheit einerseits und dem Dorfbild andererseits gerecht werde. Die Stadt investiere kräftig, Kanal und Wasserleitungen würden gleichzeitig erneuert. Der städtische Anteil der Gesamtkosten von zwei Millionen Euro liege immerhin bei etwa 1,5 Millionen Euro. Wicke erinnerte auch an die lange Zeit zwischen Abbruch eines Wohnhauses und dem jetzt beginnenden Ausbau der Ortsdurchfahrt und sprach auch die Straßenbaumaßnahmen in Udenhausen an. Er stellte fest: "Wir hatten und haben einen großen Nachholbedarf im Bereich Straßenbau aufzuarbeiten".

Auf eine besondere Situation wies der Erste Kreisbeigeordnete Jens Mischak (CDU) mit der Feststellung hin, dass in Grebenau zurzeit gleich drei Straßenbaumaßnahmen durchgeführt werden. Neben dem Beginn der Baumaßnahme in Bieben, stehe der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Udenhausen kurz vor der Fertigstellung; als dritte Maßnahme nannte Mischak die Erneuerung der Fahrbahndecke auf der Landesstraße in Schwarz. Das zeige, dass der Vogelsbergkreis dem kommunalen Straßenbau eine hohe Priorität beimesse. 350 Kilometer Kreisstraßen müssen verkehrssicher unterhalten werden. Das gehe nur mit erheblichem finanziellen Aufwand; erst kürzlich seien drei Millionen Euro im Kreisausschuss dazu beschlossen worden. Und trotzdem: Der Sanierungsstau sei groß. "Wir haben mehr Nähte als Zwirn", erklärte Mischak.

Zuvor hatte der Regionalbevollmächtigte von Hessen Mobil, die Baumaßnahme erläutert und darauf hingewiesen, dass es sich um eine Gemeinschaftsaufgabe von Land, Vogelsbergkreis und Stadt Grebenau handelt. Die Lingelbacher Straße in Bieben werde auf einer Länge von rund 410 Metern ausgebaut. Nicht zuletzt würden alte Stützwände abgerissen und durch neue ersetzt. Bis Ende Juni 2019 soll der Ausbau der Ortsdurchfahrt fertiggestellt sein. Die Maßnahme werde unter Vollsperrung durchgeführt. Die Umleitungsstrecke ist entsprechend ausgeschildert. Von den Gesamtkosten - zwei Millionen Euro - entfielen etwa 70 Prozent auf die Stadt Grebenau und 25 Prozent trage das Land Hessen. Der Vogelsbergkreis zahle 32 000 Euro.