Beim zwölften Treffen des Dialogforums zum Aus- und Neubau der Bahnstrecken zwischen Hanau, Würzburg und Fulda präsentierte die Deutsche Bahn am Donnerstag Gelnhausen das Ergebnis des Variantenvergleichs. Im Vergleich schneiden die Varianten IV und VII am besten ab, lautet das Fazit der DB. Die Variante VII würde indirekt auch die Freiensteinauer Ortsteile Fleschenbach und Holzmühl betreffen.
Die Variante VII (blau/grün markiert) würde bei Ürzell verlaufen. Foto: DB Netz AG
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STEINAU/FREIENSTEINAU - (an). Beim zwölften Treffen des Dialogforums zum Aus- und Neubau der Bahnstrecken zwischen Hanau, Würzburg und Fulda präsentierte die Deutsche Bahn am Donnerstag in Gelnhausen das Ergebnis des Variantenvergleichs. Im Vergleich schneiden die Varianten IV und VII am besten ab, lautet das Fazit der DB. Die Variante VII würde indirekt auch die Freiensteinauer Ortsteile Fleschenbach und Holzmühl betreffen, denn sie sieht beim benachbarten Steinauer Stadtteil Ürzell eine 350 Meter lange Brücke über das Ürzeller Wasser vor. Bis zum 8. Juni will die DB entscheiden, mit welcher der beiden Varianten sie in das Raumordnungsverfahren geht.
Beide Varianten hätten in Summe die geringsten Auswirkungen auf die sogenannten Schutzgüter wie Mensch, Tier und Umwelt, wie DB-Projektleiter Dr. Reinhard Domke erklärte. Auch verkehrlich schnitten sie aufgrund kürzerer Fahrzeiten und der Möglichkeit, die neuen Gleise entweder in Schlüchtern oder in Flieden mit der Bestandsstrecke zu verbinden, besser ab als die Varianten, die durch den Spessart führen. In der Sitzung wurde auch betont, dass unabhängig von der gewählten Variante untersucht werde, wie sich auch die Bestandsstrecke zeitnah mit zusätzlichem Lärmschutz ausrüsten lässt.
Die Variante VII würde von Gelnhausen nach Flieden führen. Sie wäre 47,6 Kilometer lang und würde 28 Kilometer durch Tunnel sowie fünf Kilometer über Brücken führen. Vor allem die Gemeinde Brachttal im südlichen Vogelsberg wäre besonders betroffen, denn südlich des Ortsteils Schlierbach würde eine etwa ein Kilometer lange Brücke über das Brachttal verlaufen. Deswegen hat die dortige Bürgerinitiative „Pro Brachttal“ für den morgigen Sonntag zu einer Demonstration aufgerufen, die um 14 Uhr an der ehemaligen Waechtersbacher Keramikfabrik in Schlierbach beginnt.
Die Gemeinde Freiensteinau habe die Sitzungen des Dialogforums kritisch verfolgt, auch wenn sie nicht dorthin eingeladen war, wie Bürgermeister Sascha Spielberger auf Anfrage erklärte. Die Gemeinde habe bewusst darauf verzichtet, sich zu positionieren, zumal der größte Teil der Neubaustrecke in Tunneln an Freiensteinau vorbei verlaufen würde. Er gehe davon aus, dass an der geplanten Brücke Ürzell für ausreichend Lärmschutz gesorgt werde.