„Es war wieder ein sehr gutes Jahr für unsere Bank“, stellte Karsten Beckmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Grebenhain, bei der Generalversammlung in der Vulkan-Halle in...
NIEDER-MOOS. (gst). „Es war wieder ein sehr gutes Jahr für unsere Bank“, stellte Karsten Beckmann, Vorstandsmitglied der Volksbank Grebenhain, bei der Generalversammlung in der Vulkan-Halle in Nieder-Moos fest. Gleichzeitig verwies er darauf, dass das gute Geschäftsergebnis erreicht werden konnte, ohne dass Kunden mit Negativzinsen belastet wurden. „Wir sind eine der wenigen Bank in Deutschland, die darauf verzichtet haben“, so Beckmann weiter.
Sein Vorstandskollege Martin Winter widmete sich dagegen der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland, bei der sich für Verbraucher und Kreditnehmer nach einem guten Jahr 2021 für dieses Jahr eher negativen Folgen abzeichnen. Positiv sei die Lage dagegen für Sparer, die jetzt durch die gestiegenen Zinsen wieder etwas mehr für ihre Einlagen bekommen würden, wie Winter feststellte.
Für beide Vorstandsmitglieder waren es eine angenehme Angelegenheit, dass nach Abhandlung der Regularien langjährige Mitglieder ausgezeichnet werden konnten. Positiv auch, dass es eine fünfprozentige Dividende für die Inhaber von Geschäftsanteilen gibt. Aufsichtsratsvorsitzender Werner Müller (Crainfeld) warb dafür, dass von dem Angebot der Bank, bis zu zehn Geschäftsanteile pro Person zu zeichnen, reger Gebrauch gemacht werden sollte. Müller wurde ebenso wie seine Aufsichtsratsmitkollegin Gabriele Schleich (Metzlos-Gehaag) erneut in den Aufsichtsrat gewählt.
Der Ukrainekrieg, Lieferengpässe und die Corona Pandemie habe eine starke Inflation ausgelöst, so Martin Winter. Diese beträgt aktuell 7,6 Prozent und wird in Deutschland voraussichtlich im Sommer ihren Höchstwert erreichen. In diesem Jahr habe es einen deutlichen Zinsanstieg gegeben, während das Zinsniveau 2021 größtenteils negativ war. 2021 sei auch ein erfolgreiches Aktienjahr gewesen: „Mitte letzten Jahres flachte der Starke Anstieg jedoch ab. In diesem Jahr gab ein eine Korrektur an den Aktienmärkten, der DAX verlor in den ersten sechs Monaten knapp 21 Prozent an Wert.“ Die Aktienmarktprognose der DZ-Bank sieht in den nächsten zwölf Monaten jedoch wieder höhere Kurse. „Fallende Kurse dienten in der Vergangenheit oft als Einstiegsphase“, so Winter, der aber auch vor möglichen Risiken aufgrund des aktuellen Geschehens in der Wirtschaft und der Politik warnte.
Dem von Karsten Beckmann vorgetragenen Geschäftsbericht war unter anderem zu entnehmen, dass die Volksbank eG Grebenhain in vielen Bereichen über dem Durchschnitt der 772 noch in Deutschland vorhandenen Kreditgenossenschaften liegt, die sich im letzten Jahr um 42 reduziert haben. Um 450 auf 7 302 nahm die Anzahl der Zweigstellen ab. Gegen den Trend konnte die Volksbank 213 neue Mitglieder mit 3 818 Geschäftsanteilen gewinnen.
Um 17,9 Millionen Euro wuchs die Bilanzsumme auf 142,702 Millionen Euro, was eine Steigerung von 14,4 Prozent bedeutet während der Durchschnitt aller Volks- und Raiffeisenbanken bei lediglich 6,5 Prozent liegt. Die Kundeneinlagen bezifferte Beckmann auf 114,527 Millionen Euro. Um 13,6 Million Euro stiegen die Kundeneinlagen; prozentual 13,4 Prozent in Grebenhain gegenüber einem Durchschnitt von 5,4 Prozent deutschlandweit.
Das Kreditwachstum wuchs um 11,5 Millionen Euro auf 81,395 Millionen Euro oder 16,4 Prozent (6,9 Prozent deutschlandweit) und trug zur Stabilisierung der Ertragsseite bei. Nachgefragt wurden vor allem Immobilienfinanzierungen mit langen Laufzeiten und festen Zinssätzen. „Neben den Kundenkrediten und den Wertpapieranlagen haben wir in den letzten Jahren auch die Anlage in Sachwerten, insbesondere in Immobilien, als weiteres Standbein aufgebaut“, so Karsten Beckmann und verwies auf den aktuell entstehenden Erweiterungsbau der Wohn- und Gesundheitsmitte Grebenhain, der bis zum Jahresende bezugsfertig sein soll.
„Abzüglich der zu zahlenden Körperschaft- und Gewerbesteuer in Höhe von 292 000 Euro ergibt sich für das Geschäftsjahr 2021 somit ein Jahresüberschuss von 210 000 Euro“, stellte Beckmann fest. Einstimmig stimmten die Mitglieder der vorgeschlagenen Gewinnverwendung zu.