Maler- und Lackiererbetrieb Hansel will Vier-Tage-Woche einführen.
HÖRGENAU. Hörgenau (eck). Drei Generationen mit Meisterbrief in einem Handwerksbetrieb, eine Seltenheit, die jüngste Generation der Familie Hansel, eine Malermeisterin. In Hörgenau bei der Firma Hansel, einem Maler- und Lackiererbetrieb, begann alles am 2. August 1964, als Karl Hansel seinen Meisterbrief als Maler und Lackierer erhielt. Damit wurde der Grundstein für die Selbstständigkeit gelegt. Inzwischen ist der Senior 83 Jahre und konnte den Betrieb an seinen Sohn Holger Hansel im Jahr 2006 übergeben. Dieser hat seit 20. Dezember 1996 ebenfalls den Meisterbrief in der Tasche und konnte somit den Betrieb weiterführen. Inzwischen ist Holger Hansel 51 Jahre und hat noch einige Berufsjahre vor sich, freut sich aber, dass seine 23-jährige Tochter Leoni am 4. Juli 2022 die begehrte Urkunde als Meisterin im Maler und Lackierer Handwerk, in den Händen halten konnte.
Nach dem Besuch der Fachoberschule im Bereich Wirtschaft und Verwaltung, entschied sich die damalige 18-jährige Leoni, ebenfalls für den Beruf des Malers und Lackierers. Diese Entscheidung gefiel ihrem Vater Holger Hansel sehr und er war über die Berufswahl seiner Tochter erfreut. Er war Mitglied im Prüfungsausschuss in der Max-Eyth-Schule in Alsfeld und weiß, wie wichtig eine gute Ausbildung als Grundstein im Handwerk ist.
Aufgrund seiner Erfahrungen mit Auszubildenden aus anderen Malerbetrieben, entschloss er sich, dass seine Tochter im eigenen Betrieb, die Ausbildung absolvieren sollte. Er war sich sicher, dass sie von ihm und seinen Mitarbeitern das notwendige, umfangreiche Wissen, als Maler und Lackierer erhalten würde, um die Gesellenprüfung und später auch die Meisterprüfung erfolgreich abzuschließen. Ihre Gesellenprüfung hat sie nach zwei Lehrjahren erfolgreich bestanden und hat dann anschließend mit den Vorbereitungskursen zur Meisterprüfung begonnen. Nach bestandener Meisterprüfung hat die junge Malermeisterin Leoni ihren Platz in einem vorwiegend von der Männerwelt geprägten Beruf gefunden, sie weiß, was sie kann, und kennt auch ihre Schwächen, so der Firmeninhaber.
Start am 1. Juni
Als Arbeitgeber weiß ich es zu schätzen, ein gutes Team zu haben, ich werde dem Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance erfüllen, so Holger Hansel. "Nach einigen Überlegungen und Absprachen mit dem Team starten wir probeweise ab dem 1. Juni 2023 mit der Vier-Tage-Woche. Es wird künftig lediglich an einem Freitag im Monat gearbeitet", betont er. Er hofft, dass dieses Angebot dazu beiträgt, zusätzliche Mitarbeiter für sich und sein Team zu gewinnen.