Stehender Applaus für zwei neue Feldataler Ehrenbürger

Bürgermeister Leopold Bach (l.) und die Vorsitzende der Gemeindevertretung Lisa-Marie Schott (r.) gratulieren den neuen Ehrenbürgern der Gemeinde, Robert Belouschek (Mitte v. l.) und Hans-Joachim Gelhar.

Stehenden Applaus gibt es selten bei einer Gemeindevertretersitzung. Dieses Mal schon: Robert Belouschek und Hans-Joachim Gelhar haben höchste Auszeichnung der Gemeinde erhalten.

Anzeige

FELDATAL. Langen und vor allem stehenden Applaus gibt es selten während einer Gemeindevertretersitzung. Am Donnerstagabend war er jedoch angebracht. Denn zwei Feldataler Urgesteinen ist eine besondere Ehre zuteilgeworden: Robert Belouschek (82) und Hans-Joachim Gelhar (82) aus Groß-Felda wurden zu Ehrenbürgern der Gemeinde ernannt. Beide engagieren sich seit Jahrzehnten für das Gemeinwohl und so vielfältig, dass eine Aufzählung aller ihrer Verdienste den Rahmen dieses Textes sprengen würde. Belouschek ist über die Gemeindegrenzen hinaus durch sein Engagement fürs DKR bekannt, Hans-Joachim Gelhar wegen seines Einsatzes bei den Reservisten und im Karneval.

Bürgermeister Leopold Bach (l.) und die Vorsitzende der Gemeindevertretung Lisa Schott (r.) gratulieren den neuen Ehrenbürgern der Gemeinde, Robert Belouschek (Mitte v. l.) und Hans-Joachim Gelhar. Christine Heil
Die beiden neuen Ehrenbürger inmitten der Gemeindevertreter und des Gemeindevorstands. Gemeinde Feldatal

„Würdigung Ihrer beider Lebenswerke”

Dass beide diese Anerkennung verdient haben, zeigte schon der einstimmige Beschluss der Gemeindevertretung. Bürgermeister Leopold Bach (parteiunabhängig/FDP-Mitglied) händigte ihnen Urkunden aus, gratulierte und sparte nicht an Lob: „Es zählt zu den ehrenvollsten Aufgaben eines Bürgermeisters, die höchste Auszeichnung verleihen zu dürfen, die eine Gemeinde zu vergeben hat.“ Die Verleihung erfolge an Persönlichkeiten, die sich durch ihren herausragenden Einsatz um die Gemeinde und das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Und das sei bei beiden der Fall. „Wir sind deshalb der Meinung, dass die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Feldatal eine Würdigung Ihrer beider Lebenswerke darstellt.“

Anzeige

Robert Belouschek auch Bundesverdienstkreuzträger

Bach gab auch einen Überblick über ihr Engagement. Bei Belouschek reichte dieses vom DRK über die Kommunal- und Kreispolitik, als ehrenamtlicher Richter, bis hin zum Karnevalsclub KHC und dem Spielmanns- und Fanfarenzug Groß-Felda. Außerdem ist er langjähriges Mitglied in der Feuerwehr, der Freien Jugendinitiative Feldatal, im Verein Historisches Feldatal sowie im Gartenbauverein, der Reservistenkameradschaft und im Tischtennisverein. Nur zwei Zahlen von vielen, die sein Engagement verdeutlichen: 68 Jahre Vorstandsmitglied beim DRK-Kreisverband Alsfeld und 27 Jahre im Vorstand der DRK-Ortsvereinigung Groß-Felda, der er noch heute angehöre und für die er unzählige Aktionen geleistet habe. Zum Beispiel die Organisation von Altennachmittagen und die Ausbildung in Erster Hilfe. Seit vergangenem Jahr sei er auch Vorsitzender der Ehren- und Altersabteilung des DRK-Kreisverbandes. Maßgeblich beteiligt gewesen sei er am Feldahallen-Anbau.

Für seinen Einsatz hat Belouschek zahlreiche Auszeichnungen erhalten – staatliche und kommunale, aber auch vom DRK, der Feuerwehr und dem THW. „Ich erlaube mir, nicht alle Auszeichnungen aufzuzählen“, sagte Bach, hob aber das Bundesverdienstkreuz hervor. „Wir wissen alle, was Sie für Feldatal und den Vogelsbergkreis geleistet haben und sind Ihnen sehr dankbar. Sie sind eine hervorragende Persönlichkeit, deren Schaffenskraft und umsichtiges Handeln wir alle bewundern.“

Hans-Joachim Gelhar „beliebt wegen Ihrer großen Hilfsbereitschaft”

Beantragt hat die Ehrung von Belouschek der DRK-Kreisverband Alsfeld, die Ehrung von Hans-Joachim Gelhar der Bürgermeister und der Erste Beigeordnete Timo Wagner (Bürgerliste). Ebenso wertschätzend wie für Belouschek fiel die Laudatio für Gelhar aus. Vorgeschlagen worden sei der 82-Jährige wegen seiner langjährigen Verdienste zum Wohle der Vereine in der Gemeinde Feldatal sowie für sein unermüdliches Engagement in Sachen Zivilschutz. „Wir sind der Auffassung, dass sich Herr Gelhar aufgrund seiner hohen Verdienste, seines persönlichen Einsatzes unter dauerhafter Zurückstellung seiner eigenen Gesundheit und dem Verzicht seiner Freizeit besondere Verdienste um die Gemeinde Feldatal erworben hat.“ Seine lange Liste an ehrenamtlichen Tätigkeiten umfasste die Sportgemeinschaft TV/VfR Groß-Felda, die DRK-Ortsvereinigung Feldatal und den KHC. Für die Reservistenkameradschaft Groß-Felda habe er 30 Jahre Vorstandsarbeit geleistet, um nur eine Zahl zu nennen. Eingebracht habe er sich unter anderem auch bei der Pflege des Ehrenmals beider Weltkriege und den Vorbereitungen zum Schmiedefest. Außerdem sei er Mitglied im Förderverein für in Not geratene Soldaten der Bundeswehr in Stadtallendorf und sei oder war in fast allen Feldataler Vereinen aktiv. Zudem helfe er bei allen größeren Veranstaltungen, zuletzt immer wieder beim Aufbau des Bauernmarktes, und als 2015 Flüchtlinge kamen – auch ihnen. „Sie sind bei allen sehr beliebt wegen Ihrer Aufgeschlossenheit, Freundlichkeit und Ihrer großen Hilfsbereitschaft.“ 

Freude ist Geehrten anzusehen

Die Freude über die Anerkennung war den Geehrten anzusehen. Er sei sprachlos, freute sich Robert Belouschek. Angesichts seiner langen Liste an ehrenamtlichen Tätigkeiten frage er sich heute selbst: „Wo habe ich all die Jahre die Zeit hergenommen?“ Danke sagen wolle er der Gemeindepolitik, aber auch seiner Frau und dem lieben Gott, „dass ich so viele Jahre – trotz meiner zeitweise schweren Erkrankungen und Verletzungen – die Kraft gefunden habe, für die Allgemeinheit zu wirken“.

Anzeige

Hans-Joachim Gelhar nutze seine Ehrung, um noch einige Worte an die Gemeindevertreter zu richten. Sie erinnerte er daran, wie wichtig der Dialog in der Gemeindepolitik sei. Wenn dieser mit Respekt, sachlich und ohne Ressentiments erfolge, dann sei der Bürger zufrieden. „Dann haben Sie Ihren Auftrag erfüllt, den Sie durch uns Bürger erhalten haben.“