Drei neue Windräder in Feldatal

Vom Bau von drei Windkraftanlagen soll die Gemeinde Feldatal ab 2024 jährlich mit 105.000 Euro profitieren. © Gerhard Kaminski

Durch Bau von neuen Windkraftanlagen erwartet die Gemeinde Feldatal jährliche Mehreinnahmen in Höhe von 105.000 Euro.

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FELDATAL. Ab 2024 werden drei zusätzliche Windenergieanlagen (WEA) zur Verbesserung der Haushaltslage in Feldatal beitragen. Dann werden die bei Eckmannhain geplanten Anlagen ihren Betrieb aufnehmen.

Wie Bürgermeister Leopold Bach auf eine Anfrage der Freien Wähler (FWG) hin berichtete, sei zwar demnächst mit den nötigen Rodungen und dem Baubeginn der drei Anlagen, die jeweils sechs Megawatt Leistung erbringen, zu rechnen, aber erst 2024 mit der Inbetriebnahme. Als Grund habe der Projektierer Iterra "Lieferengpässe im Bereich des Netzanschlusses (Trafo)" genannt.

Zu den ebenfalls abgefragten Einnahmen, die Feldatal durch diese WEA zu erwarten hat, nannte Bach die Summe von 103.000 Euro, die in Zukunft jährlich zur Entlastung des Kommunalhaushalts beitragen werden. Gleich zum Start werde eine einmalige Zahlung von 50.000 Euro zur finanziellen Entspannung beitragen.

Außerdem wollte die FWG wissen, wie es um die nächtliche Signalbeleuchtung der Windräder für den Flugverkehr im Gemeindegebiet steht. Mit der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2021 habe die Bundesregierung auch die Betreiber von WEA an Land verpflichtet, ihre Anlagen mit einer "Einrichtung zur bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung von Luftfahrthindernissen" auszustatten. Dass dies bereits für die 17 Anlagen im "Windpark Mücke Feldatal Ulrichstein" technisch vollständig umgesetzt wurde, ließ sich der Antwort des Bürgermeisters entnehmen. "In den Regelbetrieb kann das System aber aufgrund ausstehender behördlicher Genehmigung noch nicht übergehen", habe die Betreibergesellschaft Renertec mitgeteilt, so Bach weiter. Die Pflicht zur Nachrüstung gelte "umfänglich auch für Bestands WEA" im Gebiet der Gemeinde Feldatal. Alle neu beantragten WEA werden ein den neuen Anforderungen entsprechendes Nachtkennzeichnungssystem "ab Inbetriebnahme direkt verbaut haben".

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Radverkehr

Um die Nachrüstung ging es den Freien Wählern auch bei einer weiteren Anfrage: Stichwort Radverkehr. Zum Entwicklungsstand des vom Vogelsbergkreis in Auftrag gegebenen Radverkehrskonzepts erläuterte Bach, dass sich insgesamt mehr als 700 Teilnehmende an der Online-Umfrage beteiligt hätten und 1590 Meldungen abgegeben worden seien. Diese seien anonymisiert worden und auf der Internetseite: https://radverkehr-vogelsbergkreis.de/ergebnisseite/ einzusehen. Ohne auf die konkreten Verbesserungsvorschläge für das Gemeindegebiet einzugehen, erläuterte Bach die weiteren Verfahrensschritte des Kreiskonzepts: "Im nächsten Schritt wird das Planungsbüro RV-K aus Frankfurt mithilfe der gelieferten Hinweise und auf Grundlage der Analyse von Unfällen mit Radverkehrsbeteiligung sowie Pendelverflechtungen einen Netzentwurf erstellen, der daraufhin vor Ort befahren wird." Anschließend würden die Befahrungseindrücke in die Weiterentwicklung des Zielnetzes einfließen, das durch konkrete Maßnahmenvorschläge ergänzt werde. Schließlich werde das Planungsbüro mit den Kommunen über Ideen und mögliche Maßnahmen in ihrem jeweiligen Gebiet sprechen, die in das Radverkehrskonzept aufgenommen werden. Termine dazu sollen von Ende März bis Mitte Mai 2023 stattfinden. Der Projektabschluss werde Ende 2023 erwartet.

So lange wollen die Gemeindevertreter nicht darauf warten, von ihrem Vertreter im Vorstand des Gemeindeverwaltungsverband (GVV) regelmäßig über das Geschehen im Hinblick auf "die wesentlichen Beratungen" informiert zu werden. Nach eingehender Diskussion der Frage, ob ein Beschluss dazu überhaupt nötig sei, da Bürgermeister Bach als GVV-Vertreter der Gemeinde grundsätzlich informiere, entschieden sich zehn Abgeordnete dafür, dies als Berichtspflicht zu jeder Gemeindevertretungssitzung zu verlangen (bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen).

Neben Fortschritten für den Mobilfunkempfang in Köddingen, wo die Baugenehmigung für einen neuen Funkmast jetzt vorliegt, berichtete Bach von aktuellen Entwicklungen im Umwelt- und Landschaftspflegeverband (ULV), in dem Feldatal mit neun weiteren Kommunen zusammenarbeitet. Durch eine Reihe von Maschinenerneuerungen und die Schaffung einer zusätzlichen Stelle werde man dessen Arbeit effizienter gestalten können. Die zusätzlichen Kosten für die Gemeinde von rund 9000 Euro machten sich durch effizientere Leistungen bezahlt.