Mit vereinten Kräften fürs Gotteshaus in Ruhlkirchen
Insgesamt 43 Gründungsmitglieder heben Kirchenbauverein für Ruhlkirchener Bauwerk aus der Taufe.
Von gkr
Eintrag in die Gründungsliste und Beitrittserklärung. Foto: Krämer
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RUHLKIRCHEN - "Die Kirche ist mehr als ein Gebäude; die Kirche sind wir!" In diesem Sinne gab es im Gemeindezentrum Informationen zum baulichen Zustand der Kirche in Ruhlkirchen, ein Abend, der mit der Gründungsversammlung und der Wahl des Vorstandes des neuen Kirchenbauvereins endete. Dabei wurde Pfarrer Zbigniew Wojcik einstimmig von den 40 anwesenden Gründungsmitgliedern zum Vorsitzenden gewählt. Insgesamt hatten sich 43 - nach der Information der Lenkungsgruppe über die anstehende Sanierung der Kirche und die Finanzierungsmöglichkeiten sowie über den Entwurf der Satzung - für die Gründung des Kirchenbauvereins entschieden. Drei davon durch schriftliche Erklärung vorab.
Bevor es so weit war, gab es noch die eine oder andere Diskussion. Während des Abends wurden die von der Lenkungsgruppe erarbeiteten Zahlen und Fakten - auch in Abstimmung mit dem Bistum Mainz - präsentiert. Einig war man sich darüber, dass etwas geschehen muss mit der katholischen Kirche, erbaut 1820, die seit fast 200 Jahren in Ruhlkirchen in der Ortsmitte steht.
Das hob Pfarrer Zbigniew Wojcik hob während seiner Begrüßung hervor, wies auf die erste Versammlung des neuen Vereins im April hin und die zahlreichen Diskussionen, die in letzter Zeit über Art und Umfang der Sanierung aufgetreten sind. Was in der Kirche gemacht und wie gemacht werden müsse, damit habe sich die Lenkungsgruppe beschäftigt. "Wir wollen auch die Zahlen, die teilweise ,kurios' diskutiert werden, vorstellen."
Damit leitete der Pfarrer zum Vortrag von Udo Pfeffer aus der Lenkungsgruppe über. Pfeffer berichtete über die vorgesehenen Maßnahmen, die daraus resultierenden Kosten und die möglichen Finanzierungsmöglichkeiten. Die Gesamtkosten liegen bei circa 445 000 Euro; etwa 250 000 Euro davon beträgt der Eigenanteil. Der Rest zahle das Bistum Mainz. Die Dachsanierung mit über 150 000 Euro ist bereits abgeschlossen; 50 Prozent davon hat das Bistum übernommen; der Eigenanteil der Katholischen Kirchengemeinde Ruhlkirchen betrug genau 75 350 Euro, sagte Pfeffer. Zusammengefasst stellte Pfeffer fest: Etwa 180 000 Euro als Eigenanteilsfinanzierung der schrittweise umfangreichen Sanierung der Kirche muss vor Ort in den kommenden fünf bis acht Jahren gestemmt werden. Die Lenkungsgruppe schlage dazu die Gründung eines Kirchenbauvereins vor. In diesem Zusammenhang wurde dann bereits der Entwurf einer Satzung Wort für Wort mit der Zielsetzung vorgelesen. Der Kirchenbauverein soll im Grunde genommen dazu dienen, über Mitgliedsbeiträge und Spenden an den Verein, das Aufbringen des Eigenfinanzierungsanteiles zu verbessern. Der Zweck des Vereins, in § 2 verankert, macht dies deutlich: Demnach verfolgt der Verein "ausschließlich und unmittelbar die Förderung kirchlicher Zwecke im Sinne des Abschnitts ,Steuerbegünstigte Zwecke' der Abgabenordnung in der Beschaffung von Mitteln zur Erhaltung der Pfarrkirche St. Michael in Ruhlkirchen, zum Bau, zur Ausstattung und zum Unterhalt der dem außergottesdienstlichen Leben der Kirchengemeinde St. Michael Ruhlkirchen dienenden Gebäude." Der Verein sei selbstlos tätig; er verfolge nicht in ersten Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
Danach wurde die Versammlung unterbrochen. Im hinteren Bereich trugen sich 40 Mitglieder in die Liste mit den vorbereiteten Erklärungen für die Gründung des Kirchenbauvereins ein und erklärten ihren Beitritt. Die Gründungsversammlung dazu wurde "einberufen", die Gründung des Kirchenbauverein Ruhlkirchen und die Satzung einstimmig beschlossen. Als Wahlleiter für den ersten Vorstand des neuen Vereins wurde Bürgermeister Dietmar Krist gewählt. Zum ersten Vorsitzenden wählte man Pfarrer Zbigniew Wojcik. Die weiteren Mitglieder des vierköpfigen Vorstandes sind Reinhold Konle (in Abwesenheit gewählt, zweiter Vorsitzender), Heinrich Etz (Kassenwart) und Udo Pfeffer (Schriftführer).
Bei der Diskussion über die Gründung des neuen Kirchenbauvereins wurde deutlich: Die Katholische Kirchengemeinde St. Michael besteht aus vier selbständigen Kirchengemeinde: Ruhlkirchen, Ohmes, Seibelsdorf und Vockenrod. Deshalb wurde bei einer Nachfrage zur Verwendung des möglichen Geldes Wert darauf gelegt, zu betonten, dass der Zweck der Vereinsgründung alleine auf die Kirchengemeinde Ruhlkirchen begrenzt ist. Diese hat circa 520 Mitglieder; die Kirchengemeinde St. Michael insgesamt dagegen etwa 1040 Mitglieder.