Die ersten Schritte zu einer großen Aktion wurden erörtert: Lenkungsgruppe, Vorstand und Verwaltungsrat tagten gemeinsam.
(Foto: Krämer)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
RUHLKIRCHEN - Ein Varieté für das Gotteshaus: Um die Pfarrkirche St. Michael in Ruhlkirchen zu sanieren, wird der neu gegründete Kirchenbauverein kreativ. Wohl erstmals in der Geschichte von Ruhlkirchen veranstaltet der Verein einen Abend, an dem gezaubert und getanzt wird, „es gibt Comedy vom Feinsten, Musik und Gesang und besondere Einlagen“, erläutert Reinhold Schuch das Programm. Los geht‘s bei freiem Eintritt am 26. Januar um 20 Uhr in der Sport- und Festhalle. Doch das sind längst nicht alle Aktionen, die der Kirchenbauverein für das Gotteshaus unternimmt.
Zur Erinnerung: Die Pfarrkirche St. Michael muss grunderneuert werden. Etwa 450 000 Euro Gesamtkosten entstehen. Davon muss die Katholische Kirchengemeinde allein circa 250 000 Euro tragen, die Restfinanzierung wird durch Zuschüsse des Bistums aus Mainz sichergestellt. Die Dachsanierung ist bereits 2018 erfolgt. Trotzdem bleiben etwa 180 000 Euro, die die Kirchengemeinde Ruhlkirchen als Eigentümerin der St. Michael Kirche finanzieren muss. Das führte zur Gründung eines eigenständigen Kirchenbauvereins. Eigenleistung, Gemeinschaftsinitiativen und Spenden sind gefordert, um dem bei der Gründungsversammlung selbst gesteckten Ziel zur schrittweisen Finanzierung des Eigenanteils in den kommenden fünf bis acht Jahren gerecht zu werden. Vorstand und Lenkungsgruppe zur Erfüllung dieser Aufgabe und deren Umsetzung wurden gewählt.
In einem Pressegespräch stellten jetzt die vor der Vereinsgründung gebildete Lenkungsgruppe und der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde die ersten Maßnahmen vor. Es ist ein langer Weg, der behutsam gegangen werden muss. Udo Pfeffer, Sprecher der Lenkungsgruppe, gab bei der ersten gemeinsamen Sitzung einen kurzen Sachstandsbericht. „Wir haben nicht nur den Glockenturm gereinigt, um zu sehen, was und wie die Renovierung weiter erfolgen kann, sondern auch verschiedene Kirchen besichtigt, um uns ein Bild von Heizungsanlagen zu machen.“ Beide Maßnahmen stünden in nächster Zeit auch in der St. Michael-Kirche in Ruhlkirchen zur Umsetzung an. Erfreulich sei, dass die Zahl der Mitglieder des Kirchenbauvereins von 43 auf 87 angewachsen sei.
Am 26. Januar sind dann alle Bürgerinnen und Bürger zu einer einmaligen Veranstaltung im Katzenberg eingeladen: einem Varieté. Durch das Programm führt Reinhold Schuch. Mittendrin sitzen die „Jungen Antrifttaler“, sie musizieren auch über das eigentliche Zwei-Stunden-Programm hinaus. Der Eintritt zum ersten Katzenberg-Varieté ist frei. Spenden sind jedoch erwünscht. Viele Bürgerinnen und Bürger – auch aus der Region – sollen kommen. Denn der Reinerlös aus der Bewirtung kommt in die Kasse der Eigenanteilsfinanzierung zur Erneuerung der Kirche. Und noch eine Besonderheit: Wer sich einen exklusiven Blick auf das Varieté sichern und Plätze in der ersten Reihe (für zwei Euro) reservieren möchte, sollte dies möglichst schnell tun. Die Gesamtzahl der Sitzplätze in der Sporthalle liegt bei etwa 200, erklärte Reinhold Schuch.
Aus der Mitte der Lenkungsgruppe wurden weitere Ideen „geboren“. So soll in der heimischen Bäckerei Selzer ein ganz spezielles „St.-Michael-Brot“ nicht nur kreiert und gebacken, sondern auch während der Baumaßnahmen verkauft werden. Ein anteiliger Betrag von 50 Cent fließt in die Finanzierung ein. Den Stand der Spendensammlung, die mit der Ausgabe von Spendentüten einhergehen soll, wollen die Engagierten auf einem großen „Spendenbarometer“, das in der Kirche angebracht werden soll, immer aktuell demonstrieren.
Und nicht zuletzt ist der Verkauf der alten Dachziegeln der St. Michael-Kirche zum Preis von 10 Euro bereits angelaufen. Interessenten können den „Ziegelbaustein“ in der Bäckerei Selzer und im Pfarrbüro in Ruhlkirchen erwerben.
Pfarrer Zbigniew Wojcik – auch Vorsitzender des neuen Kirchenbauverein Ruhlkirchen – fasste zusammen: „Wir beginnen jetzt Schritt für Schritt – um das gemeinsame Ziel zu erreichen.“