ALSFELD - (gkr). Seit 2003 wird er verliehen, jetzt hat die Roadshow für den Hessischen Gründerpreis beim Unternehmen Ceka Büromöbel in Alsfeld Station gemacht. Die Vorveranstaltungen auf dem Weg zum Gründerpreis 2019 – die derzeit laut Projektleiterin des Gründerpreis-Teams, Elisabeth Neumann, vor allem in kleinen Orten in Hessen stattfinden – geben Gründer verschiedene Informationen an die Hand. Zum Beispiel, wie eine erfolgreiche Pressearbeit aussehen und wie das Gründernetzwerk Alsfeld unterstützen kann. Markus Schott, Orthopädie-Schuhtechnikermeister und Preisträger des Hessischen Gründerpreises im Jahr 2013 verdeutlichte, wie wichtig Kreativität und der Einsatz der Netzwerktechnik auf dem Weg in die Selbstständigkeit seien. Ideen haben sei die eine Seite. Diese Ideen dann in eine erfolgreiche, zeitgemäße und nachhaltige wirtschaftliche Komponente einfließen zu lassen, sich dabei zu vernetzen, um Erfolg zu erzielen, könne im Zusammenwirken gelingen.
Genau mit diesem Gedanken hatte das Gründernetzwerk Alsfeld zusammen mit dem Hessischen Gründerpreis nach Alsfeld geladen. Ceka-Geschäftsführer Uwe Hodek stellte zunächst die neue Ausrichtung des Büromöbelwerkes vor, das gerade in den letzten Jahren eine mehr als erfolgreiche Entwicklung genommen habe. Mit dem neuen Büromöbelprogramm sei das Unternehmen weltweit unterwegs. Das Büro von heute habe sich verändert, der Arbeitsplatz gleiche immer mehr einem Wohnraum. Zudem werde Nachhaltigkeit gelebt und nachgefragt. Diese Neuausrichtung als Konzept wirke, die Verkaufszahlen seien im Jahr 2018 zwischen 20 und 30 Prozent gestiegen, berichtete Hodek. Die Zahl der Mitarbeiter wachse ständig und liege aktuell bei etwa 150. Büromöbel aus Alsfeld seien gefragt, sagte der Geschäftsführer. Allein für die Telekom richte das Alsfelder Unternehmen derzeit 4500 Arbeitsplätze ein.
Wie eine Zeitung die Sichtbarkeit für Gründer ergänzen kann, erklärte Andreas Ungermann, Redaktionsleiter der Oberhessischen Zeitung. Die Zeitung gehe mit der Zeit und bewege sich in einem neuen Medienumfeld, das strategisch vielfältig genutzt wird. Dabei müsse zwischen redaktionellen Inhalten und Werbeanzeigen unterschieden werden – zwischen Information und Marketing. Die Zeitung biete den Unternehmen vielfältige Möglichkeiten der eigenen Präsentation – direkt und indirekt. Ungermann wies auf die verschiedenen Möglichkeiten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Gestaltung eines Pressberichtes hin. Das Interesse beim Leser wecken, sei das oberste Ziel. Nur wenn ein Bericht gelesen werde, könne die Information auch wahrgenommen werden. Und deshalb gelte als Faustregel: Das Wichtigste, die Botschaft, muss sofort erkennbar sein.
Im Anschluss berichtete Markus Schott aus Homberg/Efze über seine Erfahrungen bei der Firmengründung, die er beim Besuch seines Bruders in Australien mit der Herstellung von Sandalen eingesetzt habe. Die individuelle Herstellung sei passgenau und habe sich seither zu einem echten Renner entwickelt. Das Orthopädie-Geschäft der Eltern, bereits geschlossen, habe er so wieder aufbauen können. Zum Produkt gehöre aber auch die mediale Aufmerksamkeit, die ständig fokussiert werden müsse, sagte Schott, schränkte aber ein: „Der individuelle Fußabdruck als Alleinstellungsmerkmal reicht nicht, wenn das Produkt nicht stimmt.“
Alsfelds Wirtschaftsförderer Uwe Eifert machte deutlich, dass er mit dem Gründernetzwerk Alsfeld ein Gesicht im Hinblick auf Innovation und Kreativität geben wolle. Ideen wecken und vertiefen, sich austauschen, miteinander reden und voneinander lernen. Das Gründernetzwerk Alsfeld stehe noch am Anfang und sei doch mittendrin. „Wir möchten sichtbar machen, was hier in Alsfeld geschieht, was möglich ist. Wir sind dabei und unterstützten“, sagte Eifert. Der Rahmen passe dazu in Alsfeld. Die Wege seien kurz und die Wirtschaftsförderung der Stadt stehe gerne beratend zur Seite.
Informationen über Art und Wirkung der Kommunikation gab es von Kommunikationsberater Stefan Schneider. Über verschiedene Möglichkeiten der Versicherung für Selbstständige informierte Hasan Özulus von der Techniker Krankenkasse (TK). Über das Thema Social Media „Risiko und Chance“ sprach Thorsten Schneider (Vobitz) und gab einen Einblick in die digitale Welt, insbesondere in den Bereich Social Media. Social Media sei auf dem Vormarsch, sagte Schneider und verwies auf Zahlen. Von den 7,7 Milliarden Menschen weltweit, seien 4,2 Milliarden bereits im Internet und 3,9 Milliarden bewegten sich in Social Media. Im Gegensatz zur Zeitung kommuniziere der Bereich Social Media direkt, sozusagen mit Rückfunktion, womit Bewegung entstehe. Deshalb bestünden Ängste, weil jeder diese Kommunikation verfolgen könne. Das Risiko als Chance nutzen, könne jedoch auch für Gründer interessant sein, sagte Schneider.