Die aktuelle Agrarpolitik der EU war das Streitthema eines Planspiels, an dem die Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule teilnahm.
Die Lebensmittelindustrie wirbt für ihre Position. Foto: Hanisch
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ALSFELD - (red). Die aktuelle Agrarpolitik der EU war das Streitthema eines Planspiels, an dem die Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule teilnahm.
„Wir haben gemerkt, dass uns EU-Politik direkt betrifft,“ sagte Schülerin Hanna Lea Prinz über das groß angelegte Planspiel, das von der externen Organisation Eurosoc digital im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wird.
Verhandelt wird, ob Agrarsubventionen weiterhin pro Hektar gezahlt werden sollen, oder ob die Subventionen zugunsten der Kleinbauern bis zu 30 Prozent umverteilt werden sollten.
Prinz vertrat für einen Tag unter dem Namen Rozier den Verband der Lebensmittelindustrie: „Wir, die Vertreter der Lebensmittelindustrie, sichern Arbeitsplätze. Deshalb sind wir auf kostengünstige landwirtschaftliche Produkte angewiesen. Und die bekommen wir vor allem von den Großbetrieben“, setzte sie sich rhetorisch überzeugend für die bisherige Regelung ein. Auf einer Rollenkarte hatte sie nicht nur eine kleine Biografie, sondern auch Hinweise auf die Position bekommen, die sie in der Diskussion vertreten sollte.
Dagegen argumentierten unter anderem die Vertreter des Europäischen Kleinbauernverbands, Verbraucherschützer und Öko-Landwirte mit der Qualität und der Vielfalt landwirtschaftlicher Produkte, die von kleineren Betrieben hergestellt würden. Nachdem sie geschickt vorverhandelt hatten, konnten sie letztlich eine Umverteilung von 20 Prozent durchsetzen.
Das europäische Gesetzgebungsverfahren werde an einem konkreten Beispiel simuliert. Parlament, Ministerrat und EU-Kommission waren dabei – mit Schülern aus insgesamt vier Kursen besetzt – darunter auch aus dem bilingualen deutsch-englischen Politikkurs. „Es wurde deutlich, wie langwierig so ein Gesetzgebungsprozess ist,“ so das Feedback eines Schülers.
„Das Tolle ist, dass wirklich jeder Schüler und jede Schülerin eine eigene Rollenkarte bekommt, alle haben die gleichen Mitspracherechte – so wird deutlich, dass EU-Politik nicht einfach gemacht, sondern in langwierigen demokratischen Prozessen ausgehandelt wird,“ sagte Politiklehrerin Esther Krieg.