Bei einer Diskussion über die Zukunft des Verkehrs im Vogelsberg sind sich die Teilnehmer einig: Umdenken betrifft den gesamten Konsum.
Von ank
Das Thema Verkehr wird im Vogelsberg derzeit oft thematisiert. Foto: Koob
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ALSFELD - Braucht der Vogelsbergkreis ein umfassendes Verkehrskonzept? Für diejenigen, welche Kreistagsmitglied Dietmar Schnell (Die Linke) im Hotel Klingelhöffer in Alsfeld, um sich versammelt hatte, war es keine Frage, sich der Bedarfsdiskussion zu widmen. Vielmehr hatten die zehn Gesprächspartner des Wartenbergers das ausstehende Konzept schnell in einen Kontext gebracht, der viele Fragen mit sich bringt: Von der Taktung des Schulbusverkehrs bis hin zu einer verkehrsfreien Innenstadt in Alsfeld.
Die Frage nach dem "wo wollen wir hin?" schien auf der Zunge zu liegen und wurde beantwortet mit persönlichen Aufrufen wie "man muss anfangen", über "wider die schockierenden Verkehrssituationen" bis hin zu "in Alsfeld ist es selbst für Autofahrer nicht schön". Radfahrer hätten in der Stadt sogar schlechte Karten, ein Radwegekonzept sei im Werden. Doch anders als in Lauterbach, stünden die Details noch in weiter Ferne. Darüber, dass "Verkehr" weiter gefasst werden müsse, waren sich die Gesprächspartner ebenfalls einig, denn man wolle ein Konzept für den gesamten Vogelsbergkreis. Und der umfasse nun einmal auch die ländlichen Regionen, in denen die Mobilität meist individuell bleibt.
"Die Vogelsbergbahn für Expresszüge und Güterzüge via eines zweiten Gleises zu öffnen, würde bedeuten, ein Rückgrat zu schaffen", meinte Schnell. Dass viele Aspekte zu einer gesunden und verträglichen Mobilität gehören, wurde während der Diskussion ebenfalls schnell klar: Ein Umdenken in Sachen Verkehr bedeute auch ein Umdenken im Konsumverhalten. "Ein autofreier Sonntag wäre denkbar", brachte Philipp Balles, BUND Kreisverband, ins Spiel. Gerhard Kaminski vom VCD betonte, dass man immerhin schon ein Car-Sharing-Angebot in Alsfeld ins Leben gerufen habe. Dies sei jedoch nur ein Baustein und der Fokus auf eine Entwicklung im Umland sei unabdingbar. "Die Ansatzpunkte müssen dabei beachtet werden: Sprechen wir in den einzelnen Anliegen politische Gremien bei Kreis oder Land an?", betonte er weiter. Ein alternatives Verkehrskonzept, welches Natur, Soziales und Umwelt integriere, brauche mehr Diskussion.
Man wolle nun Jörg Bergstedt einladen, um über ein Verkehrskonzept zu sprechen. Dieser Termin könnte im Januar stattfinden. Dazu sind weitere Bürger eingeladen, die gerne für diese und andere Generationen umfassende und zielgerichtete Thesen und Forderungen entwickeln möchten, um sie dann in die Realisierung zu führen. Mehr Informationen gibt Dietmar Schnell unter der Email-Adresse dietmar_schnell@t-online.de.