Ortstermin im leeren Becken (von links): Sabine Schneider, Uwe Schneider, Sigrid Stein, Alexander Winter, Uwe Stein, Bürgermeister Stephan Paule, Gerhard Eurich, Ralf Kaufmann und Ralf Musack.
(Foto: Stadt Alsfeld)
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LINGELBACH - (red). Das Becken des Dorfbades Lingelbach konnte im Juni nicht befüllt werden. Ursache sind das Starkregenereignis am 4. Juni, die kurz zuvor erfolgte Entleerung des Beckens zur Reinigung und die notwendige Desinfektion des Tiefbrunnens Lingelbach in Bieben nach dem Starkregen, informiert Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule (CDU) in einer Pressemeldung. Vertreter des Dorfvereins Lingelbach, der das Bad ehrenamtlich betreibt, Vertreter der Stadtwerke Alsfeld und Bürgermeister Paule machten sich nun vor Ort ein Bild von der Lage.
Die ehrenamtlich Aktiven des Dorfvereins Lingelbach hatten es wie immer generalstabsmäßig und mit hohem persönlichem Einsatz geplant: Anfang Juni war das Wasser aus dem Dorfbad abgelassen und das Schwimmbecken gereinigt worden, um es auf die Befüllung für die Freibadsaion vorzubereiten. Im Anschluss sollte das Becken, wie jedes Jahr, aus dem Lingelbacher Trinkwassernetz neu befüllt werden. Das Wetter machte ihnen am 4. Juni einen Strich durch die Rechnung: Nicht nur die Ortsmitte, sondern auch der Trinkwasserbrunnen in der Nachbargemarkung Bieben wurden überflutet. Der Brunnen, die Leitung zum Hochbehälter und die Entsäuerungsanlage mussten daraufhin beprobt und anschließend desinfiziert und erneut beprobt werden, heißt es weiterhin erklärend in der Pressemeldung.
Die Trinkwasserversorgung sei von den Stadtwerken unverzüglich auf den „Notbrunnen“ Lingelbach umgestellt worden, der dem Ort weiterhin „hervorragendes Trinkwasser“ liefere. Jedoch reiche dessen Kapazität nicht aus, um eine sichere Befüllung des Schwimmbades sicherzustellen. Der Folienabdichtung des leeren Beckens, die seit vier Wochen Sonnenschein und Regen ausgesetzt sei, schadet diese Situation natürlich, sodass schnellstmöglich eine Wiederbefüllung des Beckens erforderlich wäre.
Beim Vor-Ort-Termin erklärten Ralf Musack, Wassermeister der Stadtwerke Alsfeld, Ralf Kaufmann, kaufmännischer Betriebsleiter der Stadtwerke und Bürgermeister Paule die Abläufe, die für die Wiederinbetriebnahme des Tiefbrunnens erforderlich seien, einschließlich der Beprobung bis die Grenzwerte wieder unterschritten sind und die Abstimmung mit dem Gesundheitsamt. Wenn alle am Montag zu ziehenden Wasserproben in Ordnung seien, könne frühestens am Nachmittag des Mittwochs der Tiefbrunnen Bieben wieder ans Netz gehen und die Beckenfüllung beginnen.
Die Vertreter des Dorfvereins machten ihrer Frustration über die lange Zeit zwischen Überschwemmung und Wiederbefüllung Luft. Im Wesentlichen sei kritisiert worden, dass man sich von Anfang an die Kommunikation gewünscht hätte, dass es ein paar Wochen dauert. Stattdessen sei man aber von Woche zu Woche vertröstet worden. Hierfür entschuldigten sich die Vertreter von Stadt und Stadtwerken. Wehrführer Alexander Winter machte auf die Bedeutung des Dorfbades als Löschwasserreserve aufmerksam.
Bei der Besichtigung des Beckens wurde zudem festgestellt, dass die 1988 zuletzt erneuerte Abdichtungsfolie mit nunmehr 33 Jahren ihre Lebenszeit überschritten und an Elastizität verloren habe. Man erbat von den Vertretern der Stadt, rechtzeitig Mittel für eine Beckensanierung, sobald Undichtigkeiten auftreten, zur Unterstützung des einzigen ehrenamtlich betriebenen öffentlichen Freibads in Alsfeld, bereitzustellen.