Neben den Störchen in Alsfeld sind viele weitere Vögel an ihre Brutplätze zurückgekehrt. Ein wahres Eldorado gibt es am Erlenteich.
Dorian und Franzi auf dem Leonhardsturm haben mit dem Brutgeschäft begonnen.
(Foto: Walter Märkel)
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ALSFELD - (red). Beide Alsfelder Storchenpaare sind mittlerweile wieder vereint. Während Dorian und Franzi auf dem Leonhardsturm schon seit geraumer Zeit mit den Vorbereitungen für das Brutgeschäft begonnen haben, musste sich der Storchenmann auf dem Eudorfer Nest deutlich länger gedulden. Aber am Donnerstagabend war es endlich soweit – die Partnerin des letzten Jahres wurde mit lautem Klappern begrüßt. Im Gefolge allerdings mit einem fremden Männchen, dessen Attacke auf das Nest aber ziemlich mühelos abgewehrt werden konnte, berichtet der Alsfelder Storchexperte und Naturfreund Walter Märkel.
Die späte Ankunft der Störchin am Abend lasse auf eine längere Flugreise schließen. Gefiederpflege und Ausbesserungen am Nest mit dem Einbringen von Ästen und Polstermaterial stehen jetzt auf dem Programm. Häufige Paarungen dürfen auch nicht zu kurz kommen.
Neben den beiden Storchnestern ist insbesondere für Vogelkundler der Erlenteich ein interessanter Hotspot. „An die vielen Besucher hat sich die Vogelwelt weitgehend gewöhnt. Attraktion ist zweifellos das Graureiherpaar, das auf der Trauerweide der winzigen Insel ein neues Nest angelegt hat“, berichtet Märkel. Es sei gar nicht so einfach, lange störrische Weidenruten zu lösen, um das Nest weiter auszubauen. Das Männchen aber gebe sich redliche Mühe und ist häufig genug auch erfolgreich.
Dorian und Franzi auf dem Leonhardsturm haben mit dem Brutgeschäft begonnen. Foto: Walter Märkel
Ein Graureiher am Alsfelder Erlenteich beim Nestbau. Foto: Walter Märkel
Den aus Afrika stammenden Nilgänsen macht der zugefrorene Erlenteich nichts aus. Sie fühlen sich dennoch pudelwohl. Foto: Walter Märkel
Eine Amsel unweit des Erlenteiches in den Beeren. Foto: Walter Märkel
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Die Tradition als Koloniebrüter müsse dem Paar aber durchaus bewusst sein, sonst hätte es einen dritten Graureiher in unmittelbarer Nähe auf der Weide nicht geduldet – wenn auch mit deutlichen Missfallenslauten. Alle drei übrigens in vollem Prachtkleid mit vielen zusätzlichen Schmuckfedern an Kopf und Flügeln. Das Interesse des fremden Artgenossen an einem Nistplatz ist unverkennbar, doch der Platz auf der Weide ist eng begrenzt. Auch rennt allmählich die Zeit davon, denn Graureiher beginnen gewöhnlich sehr früh mit der Brut.
Den „Vogel abgeschossen“ in dieser Hinsicht hat zweifellos ein Paar Nilgänse. Schon Anfang vergangener Woche präsentierten die ungeliebten Neozoen ihren neunköpfigen Nachwuchs. Die Frostnächte brachten es mit sich, dass für den Nachwuchs nicht Schwimmen, sondern häufig Eislaufen an der Tagesordnung war. „Probleme mit winterlichen Temperaturen haben die robusten Nilgänse in keiner Weise, auch wenn sie ursprünglich aus dem warmen Afrika stammen“, informiert Märkel.
Regelmäßig anzutreffen sind auch einige Kormorane, die den Besuchern geschickt ausweichen und im Teich offensichtlich genügend Fische finden. „Eine Brut der schwarzen Gesellen kann jedoch ausgeschlossen werden, da sie wirklich ausschließlich Koloniebrüter sind“, erklärt der Experte.
Wer seine Augen offen hält, wird darüber hinaus noch eine Reihe von Kleinvögeln entdecken, die am Teich Nahrung suchen oder sogar brüten. Den emsigen Zaunkönig – unser zweitkleinster Singvogel – am Ufer des angrenzenden Bachlaufs übersehen nahezu alle Spaziergänger. Die über den Winter reifenden blauschwarzen Beeren des Efeus sind magischer Anziehungspunkt für zahllose Amseln – willkommene vegetarische Nahrung im Frühling.