(red/cdc). Gegenwärtig haben hessische Kommunen kaum die Möglichkeit, außerhalb von Unfallschwerpunkten Einfluss auf Verkehrsregelungen zu nehmen, wie die Einführung von...
ALSFELD/VOGELSBERGKREIS. Gegenwärtig haben hessische Kommunen kaum die Möglichkeit, außerhalb von Unfallschwerpunkten Einfluss auf Verkehrsregelungen zu nehmen, wie die Einführung von Tempolimits oder Einschränkungen für Lkw-Verkehr. Dabei ist in manchen Ortschaften im Vogelsberg der Schwerlastverkehr - beispielsweise zum Zweck der Mautvermeidung - in kleineren Orten deutlich gestiegen, schreibt der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) Kreisverband Vogelsbergkreis in einer Pressemeldung. Anzuführen seien etwa die Ortsdurchfahrten Rainrod und Eifa sowie Heidelbach, aber auch die Strecke Ober-Gleen-Heimertshausen--Zell Richtung Pfefferhöhe. Die Lärmbelästigung sei mancherorts gerade nachts immens. Eine Tempo-Reduktion innerorts wie auf Fernstraßen führe zu geringerer Unfallhäufigkeit und -schwere, flüssigerem Verkehr und niedrigerem Spritverbrauch, also auch zu geringeren Emissionen, und bringe gleichzeitig eine deutliche Lärmreduktion.
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Weil im Herbst 2023 eine weitere Beteiligungsrunde bei dem Lärmminderungsplan des Landes Hessen projektiert werde, habe der BUND eine entsprechende Stellungnahme beim Regierungspräsidium Gießen abgegeben. Darin spricht der BUND Kreisverband die aus seiner Sicht dringend notwendigen Verbesserungen im Einzelnen an. Konkret fordert er Tempo 100 auf der Autobahn 5 im Bereich der Alsfelder Kernstadt und der Stadtteile, um damit die Lärmbelastung für die Bewohner zu mindern. Für alle Alsfelder Stadtteile an der Bundesstraße 62 wird ein Nachtfahrverbot für Lkw angestrebt. Auch die hohe Lärmbelastung in Alsfeld "Am Ringofen" thematisiert der BUND. Das Umbrücken auf dem ehemaligen BGS-Gelände müsse in der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr untersagt werden.
In Heidelbach werde die Ortsdurchfahrt offenbar zur Mautvermeidung anstelle der parallel verlaufenden Bundesstraße 254 genutzt. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt der BUND zum einen ein Lkw-Durchfahrtsverbot und zum anderen die Anordnung von Tempo 30 innerhalb der Ortsdurchfahrt Heidelbach. Abschließend kommen in der Betrachtung die Ortsdurchfahrt Eifa und Rainrod in der Nachbarkommune Schwalmtal zur Sprache. Der Schwerlastverkehr in Richtung Lauterbach nutze dort offenbar ebenfalls zur Mautvermeidung die kurvige Landesstraße zwischen den beiden Ortschaften anstatt der eigentlich vorgesehenen Bundesstraße 254 zwischen Alsfeld und Lauterbach. Daher sollte auf der Landesstraße zwischen Eifa und Rainrod ebenfalls ein Lkw-Durchfahrtsverbot erwirkt werden. Darüber hinaus müsse in den Ortsdurchfahrten Tempo 30 gelten.
Weil in Sachen Lärmminderungsplan des Landes Hessen weiterhin noch Stellungnahmen von Kommunen und Verbänden abgegeben werden können, ruft der BUND Bürger und Lokalpolitiker auf, ebenfalls auf die vorgeschlagenen Verbesserungen hinzuweisen und weitere Stellungnahmen zur Lärmreduktion einzureichen.