Alsfelder Stadtverwaltung erläutert ihre Sicht der Planung der Sanierung der Marburger Straße mit Blick auf Radfahrer.
ALSFELD. Im Zuge der geplanten Sanierung der Marburger Straße wird es keinen eigenen Schutzstreifen für Radfahrer geben. Warum das in diesem Bereich schwer umzusetzen ist, und die Sicherheit der Radler auch nicht erhöhen würde, begründet die Stadt Alsfeld in einer Pressemitteilung.
"Im Zuge des Ausbaus der Marburger Straße und eines Teils des Mainzer Tors wurde die Verkehrssicherheit aller Beteiligten geprüft. Hierbei ging es in erster Linie um Fußgänger, Radfahrer dann Autos, der ruhende Verkehr trat dabei an letzter Stelle auf", schreibt die Verwaltung.
Um die Belange der Radfahrer zu berücksichtigen und diese in die Gestaltung der Sanierungsmaßnahme aufzunehmen, sei seitens der Stadt Alsfeld ein Termin mit Hessen Mobil, Verkehrsbehörde Vogelsbergkreis, RVD und der Ordnungsbehörde durchgeführt worden. Dabei sollte geklärt werden, ob eine Führung auf einem einseitigen Radschutzstreifen innerorts bei beengten Verhältnissen auf der Steigungsstrecke realisierbar sei.
Vor Ort sei festgestellt worden, dass das Anlegen eines Schutzstreifens im Kreuzungsbereich des Mainzer Tors aufgrund der vorhandenen Bebauung und der schlechten Einsehbarkeit nicht angeordnet werden könne. Der Schutzstreifen müsste permanent überfahren werden und somit wäre die angestrebte Schutzwirkung für die Radfahrer nicht vorhanden. "Erst nach dem Fußgängerüberweg in der Marburger Straße Richtung Alicestraße wäre das Anlegen eines Schutzstreifens bis zur Kreuzung mit der Alicestraße auf einer Länge von 150 Metern möglich", erläutert die Stadt. Vor Ort stellten die Beteiligten aber fest, dass vor der Ampel nicht ausreichend Platz für einen Radaufstellstreifen nach den Qualitätsstandards und Musterlösungen, Radnetz Hessen, vom hessischen Wirtschaftsministerium vorhanden ist. Das Anlegen eines Schutzstreifens von rund 150 Metern Länge in der Marburger Straße wäre zwar aus Sicht der Beteiligten umsetzbar gewesen, jedoch in diesem Bereich für Radfahrer irreführend und "er birgt Konfliktpotenzial mit anderen Verkehrsteilnehmern. Deswegen soll im Zuge der Baumaßnahme in diesem Bereich eine Führung im Mischverkehr beibehalten werden, was auch Stellungnahmen belegen, die der Stadt und Hessen Mobil vorliegen", schreibt die Stadt. Diese zeige, dass sich die Stadt für Radfahrer eingesetzt habe, obwohl Radwege oder Radschutzstreifen an Bundes- und Landstraßen nicht die Aufgabe der Kommune seien.
Aus Erfahrungswerten der Stadt Alsfeld laufen die Radwegrouten in diesem Bereich der Stadt zudem weitestgehend durch die angrenzende Innenstadt oder durch die Straße Am Lieden, welche mit Tempo 30 und einem wesentlichen geringeren Verkehrsaufkommen bei den Radfahrern punkte.