Alsfelder Gymnasiasten gehen gerüstet in Bewerbungsphase

Es wird ernst: Im simulierten Bewerbungsgespräch mit Moritz Möller und Theresa Urban (hinten, von rechts) mussten sich die Jugendlichen bewähren. Traudi Schlitt
© Traudi Schlitt

Achtklässler der Albert-Schweitzer-Schüler haben sich mit Bewerbungstraining auf Praktikum vorbereitet.

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ALSFELD. "Der erste Eindruck zählt!" Doch wie viel Zeit hat man, um einen guten Eindruck zu machen? Wie kann ich besonders bei einer Bewerbung punkten und worauf muss ich achten, wenn ich mich persönlich bei einem Unternehmen vorstelle? Viele Fragen gibt es rund um das Thema Bewerbung zu beantworten. Aus diesem Grund hat die Albert-Schweitzer-Schule ihren Schülern der achten Klassen gemeinsam mit ihrem Partner, der VR Bank Hessenland, ein fundiertes Bewerbungstraining ermöglicht, mit dem sie sich auf die Praktika in der Jahrgangsstufe 9 vorbereiten konnten. Für die Berufliche Orientierung an der Albert-Schweitzer-Schule zeichnet Antje Stein verantwortlich. Sie dankte der VR-Bank, insbesondere Katrin Frick, der dortigen Personaltrainerin, für die Unterstützung, berichtet das Gymnasium in einer Pressenotiz.

In der vorletzten Schulwoche fanden die dreistündigen Trainings für alle Achtklässler in der Hauptstelle der VR-Bank statt; durchgeführt wurden sie dort von Azubis des Instituts, jungen Menschen also, die nah an den Jugendlichen sind und deren Bewerbungszeit selbst noch nicht allzu lang zurückliegt. Sie erklärten den Schülern viele Dinge: "Wie ist eine Bewerbung aufgebaut?", "Welche Bewerbungsmöglichkeiten gibt es?", "Was passiert bei einem Einstellungstest?" und "Mit welchen Fragen muss man in einem Vorstellungsgespräch rechnen?". Eine Präsentation, praktischen Übungen, viele Antworten sowie Tipps und Tricks hielten die Beratungsteams bereit. Und die Antwort auf die Frage, wie viel Zeit für den guten ersten Eindruck bleibt: nur ein Wimpernschlag. Der Expertenrat dazu: "Diesen Moment sollte man nutzen, denn wenn er misslingt, braucht man hinterher viel Zeit, um den ersten Eindruck zu korrigieren."

Auch die Klasse 8d nahm an dem Training teil. Die Schüler wurden von Moritz Möller, Linus Paeger und Theresa Urban in die Thematik einführt. Zu Beginn ging es darum, überhaupt einen Praktikumsplatz zu finden: Wo gibt es Informationen und welche Möglichkeiten hat man auch außerhalb der öffentlichen Plattformen, zum Beispiel über persönliche Kontakte? Nach seinem Kollegen Moritz Möller sprach Linus Paeger über verschiedene Bewerbungsformen: Vom Klassiker, der schriftlichen Bewerbung mit Mappe, angefangen über die telefonische bis hin zur Online-Bewerbung gab es viele hilfreiche Tipps für die 13- bis 14-Jährigen.

Theresa Urban widmete sich dem Thema Einstellungstest. Die Schüler erfuhren, dass zusätzlich zum Schulwissen oft Intelligenz, Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit geprüft werden. Auch die Arbeitsweise unter Zeitdruck sei für die Arbeitgeber von Interesse. Allerdings, so räumten die drei Experten ein, rückten derzeit viele Unternehmen, insbesondere kleinere, von ausgedehnten Einstellungstests ab. Interessant wurde es, als die Gruppe Dos and Don'ts im Bewerbungsverfahren und im Gespräch thematisierte: Über richtiges Sitzen, den Blick auf Smartphone bis hin zu passender Kleidung und Schminke hatten die Referenten kaum einen Stichpunkt vergessen - sie alle tragen zum guten ersten Eindruck bei.

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Und so stieg man im dritten Teil des Trainings direkt in die Situation eines Bewerbungsgesprächs ein. Hier konnten die Schüler gute Antworten auf Fragen wie "Warum unser Unternehmen?", "Warum gerade Sie?", "Was bringen Sie mit und was erwarten Sie?" finden. Auch die Frage nach Ehrenamt und Engagement stellte das VR Bank-Team und ließ viel von den Erfahrungen aus dem eigenen Bewerbungsprozess einfließen. Als besondere Situation wurde zuletzt noch ein Onlinebewerbungsgespräch simuliert und dabei auch ein "Praktikums-Knigge" formuliert. Während Höflichkeit und guter Umgang von den Schülern sofort benannt wurden, war ein professioneller Umgang mit privaten Smartphones für die Jugendlichen während der Arbeitszeit zunächst weniger nachvollziehbar. Es gab also durchaus Wissenszuwachs, wie auch in der abschließenden Feedback-Runde geäußert wurde. Die Teilnehmenden äußerten sich sehr positiv zum Bewerbungstraining. Mithilfe des Trainings und durch die Unterstützung ihrer Schule sind sie nun gewappnet für den ersten Bewerbungsprozess ihres Lebens: Die Praktika der Stufe 9 finden Ende Januar 2024 statt. Die Schüler suchen also jetzt nach passenden Betrieben. Die Praktikumsvorbereitung wird in der Beruforientierungswoche zu Beginn des Schuljahres noch weiter vertieft. Job-Interviews und Betriebserkundungen stehen dann auf dem Programm.