ALA: CDU zeigt schwaches Nervenkostüm

(red). Rückblickend auf die letzte Sitzung der Alsfelder Stadtverordneten deutet sich an, dass die CDU und ihr Bürgermeister die Alternative Liste gerne als notorische...

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ALSFELD. (red). Rückblickend auf die letzte Sitzung der Alsfelder Stadtverordneten deutet sich an, dass die CDU und ihr Bürgermeister die Alternative Liste gerne als notorische Neinsager und destruktives Element Alsfelder Stadtpolitik vorführen wollen, schreibt die ALA in einer Pressemeldung. In dem Maße wie die Kritik an ihrem Großprojekt Industriegebiet „Am weißen Weg“ zunimmt, werde das Nervenkostüm der CDU immer dünner. Nun brauche Alsfeld nach Auffassung der ALA ganz gewiss zusätzlichen Wohnraum, aber auch dabei gilt es, mit möglichem neuen Flächenverbrauch behutsam umzugehen. Vor diesem Hintergrund wäre Wohnungsbau auf der Goldschmiedswiese auf dem ehemaligen BGS-Gelände ein Pluspunkt. Und doch äußere die ALA Bedenken. Wenn ein Quartier mit 100 Wohnungen entstehe, dann brauche es Ideen und Initiativen, um dafür eine Infrastruktur zu entwickeln. Dazu gehörten Einkaufsmöglichkeiten. Von städtischen Planungen und Initiativen in dieser Richtung sei nicht die Rede. Der Horizont der CDU ende dort, wo jemand einige Millionen in den Wohnungsbau investieren möchte.

Auf die Negativseite gehört, dass Alsfeld neben kleinen Wohnungen auch bezahlbaren Wohnraum braucht. Private Investitionen in Wohnraum lohnen sich so ab späteren Mieteinnahmen von 10 Euro pro Quadratmeter, Tendenz eher steigend. Die Investoren für das Vorhaben planen keine Sozialwohnungen. Der weitere Gang der Dinge bei der Beratung der Bebauungspläne werde zeigen, ob Auflagen zur Schaffung von Sozialwohnungen aufgenommen werden.

Herzstück der Planung soll wohl ein Pflegeheim mit 80 Plätzen sein. Man möchte meinen, dass dies angesichts der Zunahme pflegebedürftiger älterer Menschen im Vogelsberg eine gute Idee sei. Aber 2019 hatte der Vogelsberg 24 stationäre Pflegeheime mit 1700 Plätzen. Aus einer Studie der Beraterfirma Ernst & Young lasse sich für den Vogelsberg für das Jahr 2020 ein Bedarf an vollstationären Pflegeplätzen von 1392 errechnen. Die CDU vertraue auf die regelnde Kraft der unsichtbaren Hand des Marktes. Doch tatsächliche Probleme der nahen Vergangenheit der Senioreneinrichtungen, nebst notwendig gewordener Betreiberwechsel sprechen eine andere Sprache. Also sei doch die Skepsis der ALA durchaus berechtigt.