Stadt Mainz stellt ihr 365-Euro-Ticket vor

Selfie für Instagram: Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und Verkehrs- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger bei der Öffentlichkeitsarbeit.  Foto: Tim Würz

Das ÖPNV-Ticket soll Schüler und Azubis finanziell entlasten und den nächsten Schritt zur Verkehrswende bedeuten. Die Mainzer Mobilität verbindet damit auch eine weitere Hoffnung.

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MAINZ. Am 1. September startet das 365-Euro-Ticket für die Mainzer Schüler und Auszubildenden. Für umgerechnet einen Euro am Tag können dann die öffentlichen Verkehrsmittel in Mainz und Wiesbaden genutzt werden. Es ist das erste Angebot dieser Art in Rheinland-Pfalz. Finanziert wird das Projekt durch das jüngst beschlossene Investitionspaket der Stadt Mainz.

50 Millionen Euro ist es insgesamt schwer – ungefähr zwei Millionen davon fließen in das 365-Euro-Ticket. „Genau kann man die Kosten für die Stadt noch nicht berechnen“, sagt Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). Es komme auch darauf an, wie viele das neue Ticket nutzen werden. Auch die Zuschüsse vom Land Rheinland-Pfalz seien noch nicht ganz klar. Trotzdem wird das Ticket jetzt auf den Weg gebracht.

Clevercard wird dadurch ersetzt

Zum Ende des Neun-Euro-Tickets, das für die Monate Juni, Juli und August verfügbar ist, präsentiert die Stadt also nun einen Nachfolger für Schüler und Azubis. Im Portfolio der Mainzer Mobilität ersetzt das neue Ticket die Clevercard, das aktuelle Angebot für Schüler und Azubis. Statt aktuell 50,05 Euro im Monat wird das 365-Euro-Ticket 31 Euro monatlich kosten. 223,60 Euro im Jahr weniger also. Für Abonnenten der Clevercard ändert sich nur der Abopreis: Ab September wird dann weniger Geld abgebucht. Wer per Einmalüberweisung gezahlt hat, bekommt das Geld zurückerstattet.

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Das Angebot hat finanzielle und klimapolitische Hintergründe: Zum einen soll es die Eltern entlasten. Aber auch Schüler und Auszubildende, die die aktuelle „Clevercard“ nicht von ihren Eltern bezahlt bekommen, sollen davon profitieren.

Zum anderen soll das Angebot der nächste Schritt zur Verkehrswende in Mainz sein. Durch die Förderung sollen gerade junge Menschen an den öffentlichen Nahverkehr herangeführt und gewöhnt werden. „Die Verkehrswende in den Köpfen ist der schwierigste Teil“, sagt Steinkrüger. „Jemanden zum Umstieg zu bewegen, der schon 20, 30 Jahre Auto fährt, ist schwer.“ Deswegen wolle man sich vor allem an die jungen Mainzer wenden.

Auch neue Elektrobusse

Als attraktives Angebot soll das 365-Euro-Ticket auch den Klimazielen der Stadt Mainz helfen. Zu dem Paket für die Mainzer Mobilität gehören zudem auch die Mittel für den Kauf von 23 neuen Elektrobussen. Elf Millionen Euro werden hierfür investiert. Die ersten Busse werden bereits Anfang August übergeben, die letzten im September.

Die Mainzer Mobilität erhofft sich vom 365-Euro-Ticket eine Steigerung der Verkaufszahlen: Aktuell gibt es rund 7000 Clevercards. Wer sich bereits für den September das 365-Euro-Ticket kaufen will, muss bis zum 10. August den Antrag abgegeben haben. Berit Schmitz, Geschäftsführerin der Mainzer Mobilität, ist auch auf die Konsequenzen des Tickets gespannt: „Wenn morgens viel mehr Schüler den Bus nehmen, müssen wir da dann auch Kapazitäten ausbauen. “Oberbürgermeister Michael Ebling fügt hinzu: „Wir wollen damit auch die Ausbildung ein wenig gleichstellen.“ Denn das günstige Studiticket für die Mainzer Studierenden gibt es schon länger und wird sich auch mit der neuen Einführung nicht ändern. Am Ende wird der Pressetermin kurz übertönt – von den Motorrädern mehrerer Schüler der benachbarten BBS 1. „Verkehrswende!“, ruft Steinkrüger ihnen hinterher.

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