Im Rahmen einer Demonstration am Montag wollen die „Querdenker“ angeblich Kinder ansprechen und gegen Masken Stimmung machen. Schulen und Polizei sind gewarnt. Was dahinter steckt.
Von Dennis Rink und Nicholas Matthias Steinberg
Schüler tragen Masken in der Schule.
(Foto: dpa)
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MAINZ - Eine Versammlung der Querdenker-Bewegung am Montag ab 11.30 Uhr auf dem Ernst-Ludwig-Platz sorgt im Vorfeld für eine Menge Aufregung. Natürlich auch wegen der Versammlung an sich, die unter dem Titel „Keine Maskenpflicht – und schon gar nicht an Schulen“ steht, aber vor allem aufgrund einer angeblichen Aktion der Initiative. So sollen die Initiatoren der an diesem Tag bundesweit geplanten Aktion vorhaben, Kinder und deren Angehörige auf deren Schulweg anzusprechen und ihnen unwirksame, grobmaschige Masken zu geben – oder eine CO2-Messung unter den Masken anzubieten, um die angebliche Schädlichkeit der Masken darzustellen. Zwar bestreitet „Querdenken 711“-Gründer Michael Ballweg diesen Plan, dennoch sah sich die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in dieser Woche veranlasst, die Schulen in Rheinland-Pfalz vor dieser angeblichen Aktion zu warnen.
Dementsprechend ernst nehmen die Schulen das Thema. So schrieb unter anderem Karin Ding, die Schulleiterin des Schloss-Gymnasiums, einen Brief an die Eltern und bat darum, mit den Kindern „über die Problematik“ zu sprechen. „Während einer Pandemie, die wissenschaftlich erwiesenermaßen durch Tröpfcheninfektionen verbreitet wird und zu ernsthaften gesundheitlichen Folgeschäden bis hin zum Tod der Betroffenen führen kann, ist das Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung im öffentlichen Raum ein Ausdruck von Rücksichtnahme gegenüber den Mitmenschen, dient aber auch dem eigenen Schutz“, schreibt Ding.
Die Eltern sollen ihre Kinder darauf aufmerksam machen, „dass sie das eventuelle Angebot einer CO2-Messung grundsätzlich ablehnen können und die eventuell angebotenen Masken nicht annehmen müssen.“ Die Schulleitung werde ebenfalls vor der Schule präsent sein, um gegebenenfalls auf die Situation zu reagieren.
Doch wie konkret sind die Pläne der Querdenken-Bewegung, im unmittelbaren Umfeld von Schulen gegen die Maskenpflicht zu protestieren? Der Mainzer Polizei liegen diesbezüglich jedenfalls keine konkreten Anmeldungen oder Ankündigungen möglicher Organisatoren vor.
Fakt ist: Laut Polizei soll aus dem Umfeld der Querdenken-Bewegung ab 11.30 Uhr eine Versammlung auf dem Ernst-Ludwig-Platz mit anschließendem Demozug über Große Bleiche, Bauhofstraße über die Kaiserstraße angemeldet worden sein. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage erklärt, sei die Versammlung für die Sicherheitsbehörden zunächst vor allem ein Verkehrseinsatz, da es durch den Demozug vorübergehend zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen könnte. Da es bislang keine konkreten Hinweise auf zusätzliche Aktionen vor Schulen gebe, seien zunächst keine größeren Maßnahmen geplant. Man behalte die Situation und das Umfeld jedoch im Blick.