„Mainz bleibt Mainz“ - Johannes Bersch gewinnt Voting
Als Moguntia und Karl Lauterbach hat er Millionen bei der Fernsehsitzung begeistert. Jetzt hat er dafür den Sieg beim Voting der Leser dieser Zeitung eingeheimst.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Johannes Bersch ist in seiner Figur der „Moguntia“ mit einem kabarettreifen Vortrag zu sehen.
(Foto: SWR/Kristina Schäfer)
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MAINZ - Er war gleich zweimal in grandiosen Auftritten in der Bütt bei „Mainz bleibt Mainz“ zu sehen – und jetzt hat er dafür den Sieg beim Voting der Leser dieser Zeitung eingeheimst. Johannes Bersch hat Millionen Menschen in seiner inzwischen schon angestammten Rolle als „Moguntia“ am Fastnachtsfreitag begeistert – bei der Abstimmung dieser Zeitung erreichte er 25 Prozent der Stimmen.
Er grüßte aus dem „Kompetenzzentrum des desinfizierten Humors“; und grüßte die Polit-Promis daheim auf den Sofas: „Normal hockt hier die Hautevolée, heit leit sie uffm Kanapee“.
Johannes Bersch räumt sogar einen Doppelsieg beim Votum ab – auch beim zweiten Platz ist er Mit-Sieger – den belegt nämlich der „Krisengipfel“, bei dem er als geniale Parodie auf Karl Lauterbach gemeinsam mit Florian Sitte als Angela Merkel und Adi Guckelsberger als Peter Altmaier mitmischte.
Johannes Bersch, dessen Stammverein der Karneval Club Kastel (KCK) ist, freut sich sehr über die Auszeichnung – gerade auch, da diese Kampagne eine ganz besondere war. „Der Aufwand war deutlich höher“, meint er – zumindest fühle es sich so an. „Denn das, was sonst den Stress kompensiert, das Feiern, das Gesellige, das Beisammensein, das hat gefehlt“, meint er. „Das Vergnügen, das ja die Fastnacht zum großen Teil ausmacht, ist diesmal zu kurz gekommen.“ Dennoch ist er froh und dankbar, dass die Kampagne, vor allem auch die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ stattgefunden hat.
Paraderolle „Moguntia“
In zahlreichen verschiedenen Rollen ist er aufgetreten – unter anderem gab er Gastspiele beim GCV oder bei der Stadionsitzung – und war natürlich auch beim KCK, bei dessen Närrischer Online-Weinprobe dabei. „Da musste man sich natürlich jedes Mal auf andere Umstände einstellen“, berichtet er; auch dass er verschiedene Vorträge parat haben musste, war in dieser besonderen Kampagne selbstverständlich für ihn. „Man will ja nicht mit der gleichen Nummer von Stream zu Stream ziehen.“
Natürlich ist die „Moguntia“, mit der er seit einigen Jahren frischen politischen Wind in die Fernsehsitzung bringt, seine Paraderolle – aber er beweist vor allem in diesem Jahr, dass er ein wahrer närrischer Tausendsassa ist. Mit der Rolle als Karl Lauterbach hat er für Begeisterung gesorgt – dabei gab es die Idee zum 11.11.2020 schon einmal. Damals hatte der SWR ein ähnliches Format einer närrischen Talkshow realisiert. Das wurde nun für „Mainz bleibt Mainz“ ausgebaut. „Das Witzige an Karl Lauterbach ist, dass er eigentlich keine hohe politische Funktion hat, aber trotzdem überall auftaucht. Da war’s naheliegend, dass er auch bei ,Mainz bleibt Mainz‘ mitmischt.“
Es sei eine ganz besondere Kampagne gewesen, blickt er zurück – und sie habe auch positive Aspekte hervorgebracht. „Das Konkurrenzdenken, das seit vielen Jahren auch zu tiefen Gräben geführt hat, hat begonnen, sich aufzulösen“, sagt er. „Das ist eine schöne Entwicklung.“ Natürlich könnten all die Digital-Formate kein Ersatz für die Saalfastnacht, wie man sie in Mainz kenne sein, aber zumindest als Ergänzung könnten sie auch in kommenden Jahren dienen. Und er blickt optimistisch ins kommende Jahr, „wenn hoffentlich alles wieder ein bisschen einfacher und normaler ist“.