Das Tief „Bernd“ hat die Region heftig mit Starkregen getroffen. Die Zahl der Todesopfer ist weiter gestiegen. Alles zur aktuellen Lage in Rheinland-Pfalz und Hessen.
Rhein-Main. Das Tief "Bernd" hat den Westen schwer getroffen. Viele Menschen sind gestorben. Solche Wassermengen im Sommer seien laut ARD-Wetterexperten ein Jahrhundertereignis. Zahlreiche Menschen werden vermisst. Auch im Rhein-Main-Gebiet bleibt die Lage angespannt. Hier lesen Sie alles zur aktuellen Lage in Rheinland-Pfalz und Hessen.
Mehr zum Hochwasser in Deutschland lesen Sie hier.
6. Oktober, 16.55 Uhr: Wissenschaftler sollen Wiederaufbau begleiten
Der Wiederaufbau in den Hochwasser-Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen soll von wissenschaftlicher Seite begleitet werden. "Unser Ziel muss sein, dass die Regionen in Zukunft widerstandsfähiger gegenüber Extremwetter und weiteren Folgen des Klimawandels sind. Dafür setzen wir auch auf Forschung und Innovation", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Mittwoch.
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Für ein entsprechendes Begleitgremium aus Wissenschaftlern und Forschungsprojekte stellt das Ministerium fünf Millionen Euro bereit. Mitarbeiten sollen Experten unter anderem aus der Klimaforschung und der Stadtplanung. "Das Gremium wird sehr eng mit den beiden Bundesländern zusammenarbeiten und den betroffenen Kommunen, den Bürgerinnen und Bürgern und den Unternehmen in den Hochwassergebieten beratend zur Seite stehen", sagte Karliczek.
16. Juli, 18 Uhr: Mainzer Unimedizin schickt zehn Notärzte in Krisengebiet
Die Mainzer Unimedizin schickt zehn Notärzte der Klinik für Anästhesiologie in die Region Ahrweiler. Das gab die Unimedizin am Freitagabend bekannt. Die Einsatzkräfte bleiben zunächst bis Samstagnachmittag vor Ort. Je nach Lage werden weitere Notärzte in die Region geschickt, um zu unterstützen. Wie die Unimedizin in einer Pressemitteilung schreibt, könne es daher zu längeren Wartezeiten sowie Ausfall und Verschiebung nicht dringlicher Operationen und Behandlungen kommen. „Angesichts der Notlage in Rheinland-Pfalz ist es uns ein Anliegen und selbstverständlich, dass wir den Menschen vor Ort rasch helfen. Diese Menschen brauchen uns jetzt!“, sagt Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz.
16. Juli, 16 Uhr: Stadt Mainz warnt vor Hochwassergefahren
Der Wasserstand Pegel Mainz steigt weiterhin, aktuell liegt er bei 5,39 Meter. Und bis zum Sonntag heißt es: Tendenz weiter steigend. Am Sonntag sollen bis zu 5,95 Meter erreicht werden. Die Stadt Mainz warnt nun vor den Gefahren des Hochwassers. Der Rhein komme den Uferstraßen aktuell immer näher und lade manchen dazu ein, mal kurz die Füße ins Wasser zu halten um sich zu erfrischen. „Bitte niemals leichtsinnig werden: Eine falsche Bewegung, ein Ausrutscher und plötzlich kann die Situation - insbesondere jetzt bei der sehr starken Strömung – schnell lebensgefährlich werden“, sagt Oberbürgermeister Michael Ebling. Auch wenn die Wetterprognose für das Wochenende sommerliche Verhältnisse vorhersagt, sollte man am Rheinufer respektvollen Abstand von den Fluten halten - gerade auch mit kleinen Kindern. Dem aktuellen Pegel entsprechend werden Teilbereiche des Rheinufers gesperrt sein und mit Warnschildern ausgestattet. Hier gilt laut Stadtverwaltung: Bitte auf jeden Fall die Hinweise beachten und auf keinen Fall Schilder oder Absperrungen missachten oder gar verschieben. Der Pegel-Höchststand für Mainz wird aktuell am späten Sonntag erwartet.
16. Juli, 9 Uhr: Noch keine Hochwasser-Einschränkungen in Wiesbaden
Wie die Wiesbadener Feuerwehr mitteilt, kommt es an den Rheinufern derzeit noch zu keinen durch das Hochwasser bedingten Maßnahmen. Das wird sich wohl aber bald ändern.
16. Juli, 5 Uhr: Bergsträßer helfen im Katastrophengebiet
34 Feuerwehrleute aus dem Kreis Bergstraße sind seit Donnerstag im Regierungsbezirk Köln im Einsatz. Warum die Familie von Heppenheims Bürgermeister sogar direkt betroffen ist, lesen Sie hier.
16. Juli, 4.55 Uhr: Hochwasser: Polizei warnt vor Gefahren am Rhein
Auch wenn Hessen bislang weitestgehend verschont bliebt, bringt das Hochwasser im Rhein auch hier Gefahren mit sich. Mehr dazu hier.
16. Juli, 4.50 Uhr: Biergarten und Weinstand bleiben geschlossen
Bier und Wein am Rhein? Nicht an diesem Wochenende – obwohl das Wetter sommerlicher werden soll. Auch mit Spaziergängen direkt am Fluss wird‘s schwierig werden. An vielen Stellen ist der Rhein übers Ufer getreten, in Oppenheim steht das Wäldchen teilweise unter Wasser. In Nierstein ist die Lage ebenfalls leicht angespannt. Der Weinstand wurde in Sicherheit gebracht und steht jetzt an der B9 im Trockenen. Die Parkplätze sind wegen der Hochwassergefahr gesperrt, Halteverbotsschilder wurden aufgestellt. „Wir räumen jetzt die letzten Fahrzeuge, die noch stehen, weg, und informieren die Anwohner“, sagt Peter Klein vom Ordnungsamt der VG Rhein-Selz. Zudem wird der Einbau der Schließen vorsorglich vorbereitet. „Er steht aber nicht unmittelbar bevor“, erklärt Klein. Auch in Ingelheim wird von einem Ausflug ans Frei-Weinheimer Rheinufer dringend abgeraten. Überall steht das Wasser, die Parkplätze sind überflutet und nicht anfahrbar, der Biergarten an der Mole ist geschlossen. „Wir bekommen nasse Füße!“, posteten die Betreiber des Sommergartens bereits am Mittwoch. Der Betrieb müsse daher „bis auf weiteres“ eingestellt werden. Nicht eingestellt ist dagegen der Fährbetrieb. Die Fähren in Bingen, Ingelheim und Nierstein fahren, und das soll sich auch in den kommenden Tagen nicht ändern, vermelden die Betreiber. Auch, wenn der Rheinpegel noch bis mindestens Sonntag weiter steigen soll.
16. Juli, 4.40 Uhr: Hochwasser in Worms: 5,50 Meter sind überschritten
Der Rhein steigt etwas stärker an als zuletzt prognostiziert. Doch es wird nicht so schlimm, wie zu Beginn des Hochwassers befürchtet. Mehr dazu hier.
„Wird für Mainz glimpflich ausgehen“
Ein steigender Pegel und leichter Nieselregen, doch für Mainz wird die Hochwasser-Entwicklung wohl glimpflich ausgehen. Diese Einschätzung äußerte Holger Hagen vom Lagedienst der Feuerwehr auf Anfrage dieser Zeitung am Freitagmorgen. Der Hochwassermeldedienst des Landesamtes für Umwelt verzeichnete um 7.15 Uhr für Mainz einen Pegel von 5,34 Meter, bis zum späten Vormittag werden bis 5,39 Meter und bis zum frühen Sonntagmorgen bis 5,90 Meter erwartet. „Die üblichen Flächen werden überflutet werden, aber in Mainz wird alles relativ entspannt bleiben“, sagte Hagen. Die Kollegen auf der hessischen Seite des Rheins hätten hingegen wegen der Räumung der Maaraue deutlich mehr zu tun.
Am Donnerstag war der Mainzstrand an der Theodor-Heuss-Brücke wegen des steigenden Pegels am Rheinufer vorübergehend geschlossen worden. Kritisch wird es für den Biergarten ab einem Pegel von etwa sechs Metern, ab 6,30 Metern muss er komplett geräumt werden. Bereits vergangenen Sonntag wurde in Mainz die Hochwassermarke 1 von 4,75 Metern erreicht. Schiffe müssen ab diesem Zeitpunkt in der Mitte des Flusses fahren, um Wellenschlag zu vermeiden. Außerdem muss langsamer gefahren werden. Ab einer Höhe von 6,30 Meter wird die Schifffahrt eingestellt.
Feuerwehr der VG Nieder-Olm bittet um Hilfe für die Opfer
Die Feuerwehr der VG Nieder-Olm, die bereits einige Einsatzkräfte ins Katastrophengebiet geschickt hat, ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Wer den Menschen in Ahrweiler und Umgebung helfen möchte, kann am heutigen Freitag, 16. Juli, Sachspenden bei der Feuerwehr Nieder-Olm, Am Engelborn 26-28, abgeben.
„Für die Betroffenen aus Ahrweiler und Umgebung werden dringend Hilfsmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs benötigt“, schildern die Einsatzkräfte der Feuerwehr die dramatische Lage vor Ort. „Über 1000 Menschen haben durch das Hochwasser ihr Obdach verloren oder einen Großteil ihres Besitzes wurde durch die Wassermassen zerstört. Einige von Ihnen haben sogar Familienangehörige verloren. Aus diesem Grund möchten wir schnellstmöglich einen Hilfstransport in das betroffene Gebiet durchführen.“
Benötigt wird Folgendes: Kleidung und Schuhe in allen Größen für Damen, Herren und Kinder, Hygiene- und Drogerieartikel, Haushaltsgegenstände (Teller, Töpfe, Pfannen, Tassen, Gläser, Becher), Kinderspielzeug und andere Unterhaltungsgegenstände, Kuscheltiere (gewaschen und in brauchbarem Zustand). Möbel oder ähnlich sperrige Gegenstände können nicht abgegeben werden.
Die Sachspenden werden Freitag bis 18 Uhr entgegengenommen. Weitere Termine sollen folgen.
15. Juli, 19.30 Uhr: Rhein steigt, Mosel sinkt
Die Hochwasserlage in Rheinland-Pfalz ändert sich langsam: Während sich die Situation an der Mosel entspannt, steigt der Pegelstand des Rheins weiter. Mehr dazu lesen Sie hier.
15. Juli, 19.15 Uhr: Campingplatz Maaraue wird evakuiert
Von gravierenden Folgen durch das Hochwasser ist Wiesbaden bislang verschont bleiben. Für die Betreiber ist die Schließung des Campingplatzes aber ein schwerer Schlag. Mehr dazu lesen Sie hier.
15. Juli, 18.20 Uhr: Entwarnung für den Rhein
Bis Sonntag noch sollen die Pegelstände des Rheins steigen. Eine Katastrophe wie in der Eifel droht zwar nicht, das Hochwasser birgt jedoch noch anderweitige Gefahren. Mehr dazu lesen Sie hier.
15. Juli, 16.45 Uhr: Lampertheim erwartet höchsten Wasserstand am Wochenende
Aktuell liegt das Hochwasser in Lampertheim zwischen Stufe eins und zwei. Die Stadt sperrt zur Sicherheit Wege ab. Lesen Sie hier.
15. Juli, 15.30 Uhr: Boehringer spendet 100.000 Euro für die Eifel
Boehringer Ingelheim will die Menschen in der Eifel mit 100.000 Euro Soforthilfe unterstützen. Man habe mit großer Bestürzung und Trauer die Nachrichten über die Opfer und Betroffenen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vernommen, heißt es aus Ingelheim. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und allen Betroffenen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen,“ sagt Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung. „Als Unternehmen, das eng mit den Menschen in beiden Bundesländern verbunden ist, möchten wir die Hilfsmaßnahmen vor Ort nach Kräften unterstützen.“ Boehringer Ingelheim stellt eine Spende von EUR 100.000 zur Verfügung. Darüber hinaus stimmt sich das Unternehmen mit den zuständigen Behörden ab, um mögliche weitere Hilfsmaßnahmen für die Bevölkerung vor Ort zu unterstützen.
Biergarten der "Rheinfähre" bei Nordheim unter Wasser
Der Pegel des Rheins steigt weiter an, der Biergarten der Gaststätte "Rheinfähre" bei Nordheim steht bereits unter Wasser. Ist nun auch die Gaststätte in Gefahr? Lesen Sie hier.
Hilfskräfte aus Landkreis Alzey-Worms im Einsatz
Im Landkreis Alzey-Worms sind Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) in die Eifel ausgerückt, um im Hochwassergebiet zu helfen. Die Feuerwehren der sechs Verbandsgemeinden im Landkreis und der Stadt Alzey sind laut Kreisfeuerwehrinspektor Michael Matthes bereits seit dem Vormittag mit acht Fahrzeugen und 34 Einsatzkräften in den Hunsrück unterwegs. Derzeit seien sie vom Treffpunkt in Emmelshausen auf dem Weg nach Ahrweiler. „Die Fahrzeuge und Hilfskräfte kommen aus allen Kommunen“, erklärt Matthes. Hauptaufgabe der Feuerwehr werde es sein, so vermutet er aus der Ferne, die Gebäude zu sichern und auszupumpen. Genaueres wissen die Hilfskräfte derzeit noch nicht. Wie auch jene, die sich am Donnerstagmittag vom DRK-Kreisverband in Alzey aus auf den Weg machen. Gegen 14 Uhr werden sie alarmiert, etwa eine Stunde später verlassen drei Fahrzeuge mit sechs Personen den Hof in Alzey. Dabei sind zwei Rettungswägen und ein Krankenwagen. Welche Aufgaben dort auf die Rotkreuzler warten, können sie noch nicht absehen.
Da jedoch auch Krankenhäuser vom Hochwasser betroffen sind, geht DRK-Kreisgeschäftsführer Norbert Günther davon aus, dass sie hier gebraucht werden. Auch das THW in Wörrstadt ist seit Donnerstagmorgen in Einsatzbereitschaft. Gegen Mittag ist der gesamte Ortsverband in Richtung Ahrweiler aufgebrochen.
Bereits am Mittwoch hatten sich Helfer des THW aus Wörrstadt und Alzey auf den Weg in die Eifel gemacht. Am Donnerstagmittag folgte dann ein weiteres Team, das sich speziell um die Trinkwasseraufbereitung kümmert. Laut dem Sprecher des Landesverbandes, Michael Walsdorf, sind derzeit etwa 40 bis 50 Helfer der Katastrophenschutzorganisation vor Ort. Zehn Orte nahe der Stadt Bitburg seien ohne Trinkwasser. Hier würden spezielle Anlagen aufgebaut und Trinkwasser produziert. Bereits am Mittwoch wurden „Unmengen an Sandsäcken gefüllt, um Gebäude zu schützen und Dämme zu verstärken“, sagt Walsdorf. In den nächsten Tagen und Wochen werde das Hilfswerk außerdem die Stromversorgung in Gebäuden wie Krankenhäusern oder auf Bauernhöfen mit Melkmaschinen in Gang bringen, beschädigte Brücken wieder aufbauen und mit Großpumpen die Gemeinden wieder leer pumpen. Die Organisation vor Ort übernehmen die Landkreise und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD).
Rheinpegel auch im Ried höher
Die Deichmeisterei des Regierungspräsidiums Darmstadt erwartet Überschwemmungen bei Riedstadt, Stockstadt und Biebesheim. Höher als im Frühjahr 2021 soll das Wasser bis zum kommenden Wochenende ansteigen. Lesen Sie hier.
Auch Wormser THW hilft im Krisengebiet um Ahrweiler
Das Wormser THW ist in Richtung Katastrophengebiet Ahrweiler ausgerückt. Die Alarmierung kam am Morgen, bereits um 10 Uhr war das Material in der Unterkunft in der Mainzer Straße zusammengestellt und verladen. Eine Kolonne mit fünf Einsatzfahrzeugen und 18 Helfern Besatzung machte sich auf den Weg. Der Auftrag lautete: zuallererst Menschen retten. Viele Ahrweiler Bürger müssen aus ihren überfluteten Häusern und Wohnungen gerettet werden. Auch die Wormser Feuerwehr ist mit einem Fahrzeug und zwei Mann Besatzung im Katastrophengebiet im Einsatz.
Die Stimmung bei den THWlern sei durchaus angespannt, berichtet THW-Sprecher Karl Bärsch gegenüber dieser Zeitung. Gleichzeitig gingen die Helfer mit einer großen Erwartungshaltung in den Einsatz. Kaum vor Ort, seien sie auch sofort in den laufenden Einsatz eingebunden worden. Wie lange dieser dauern wird, lässt sich noch überhaupt nicht absehen. Auch welche weiteren Aufgaben ihnen übertragen werden, sei noch offen.
Vorbereitet sei die Einsatzgruppe unter der Leitung von Daniel Fuhrmann und Zugtruppführer Sascha Hugel noch auf Pumpeinsätze, für die sie das benötigte Pumpen- und Schlauchmaterial mit dabei hätten, berichtet Karl Bärsch. Auch der Kran vom Unimog, der im Konvoi mitgefahren ist, könne noch in den Einsatz gebracht werden. Zudem hat die Gruppe ein Stromaggregat und einen Lichtmast mit dabei.
Ob noch weitere Einsatzkräfte angefordert werden, oder ob die erste Mannschaft nach einer gewissen Einsatzzeit abgelöst werden muss, auch das könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Auch die Feuerwehr der Stadt Worms hat ein Fahrzeug zum Katastrophengebiet geschickt, es ist mit zwei Mann besetzt, berichtet Jonas Diebold auf Nachfrage dieser Zeitung. Auf dem Fahrzeug sitzt ein sogenannter Abrollbehälter vom Typ „Evakuierung“. Er enthält 200 Feldbetten, Bettzeug, Kleidung und Hygieneartikel, also das Notwendigste, was die Menschen nun dringend benötigen. Zunächst kommen alle Materialien in den Bereitstellungsraum nach Hermeskeil. Der Wormser Feuerwehrchef Klaus Feuerbach, ist zudem im Krisenstab des Landes Rheinland-Pfalz beteiligt.
Bahnverkehr in Hochwasser-Regionen massiv eingeschränkt
Die Unwetter haben Schienen und Bahnhöfe beschädigt. Worauf sich Reisende im Nah- und Fernverkehr einstellen müssen – und, wo Straßen gesperrt sind. Mehr dazu hier.
Einsatzkräfte aus Mittelhessen bekämpfen Unwetter-Folgen
Um die Folgen der heftigen Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu bewältigen, sind auch Einsatzkräfte des THW aus Mittelhessen in die Krisengebiete entsendet worden. Wie Stefan Thies, Sachbearbeiter Einsatz der THW-Regionalstelle in Gießen bestätigte, sind 20 Helfer vom THW-Dillenburg und sieben Helfer aus dem Ortsverband Wetzlar bereits vor Ort oder auf dem Weg. "Die Einsatzkräfte unterstützen die Feuerwehren vor Ort bei den Arbeiten, die gerade am wichtigsten sind", erklärt Thies. Mehr dazu hier.
Kreuznacher helfen im Hochwasser-Chaos
30 Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes im Landkreis Bad Kreuznach sind am Donnerstagmittag in die überschwemmten Notgebiete unter anderem nach Ahrweiler und Trier gefahren. Mehr dazu hier.
Hessen entsendet Helfer in die Unwetterregionen
Hessens entsendet zahlreiche Helfer und Spezialisten in die Unwetterregionen. Es seien bereits vier Höhenrettungsteams der Berufsfeuerwehr Wiesbaden sowie die Bergwacht Hessen und die Polizeifliegerstaffel mit drei Hubschraubern in Rheinland-Pfalz im Einsatz, um Rettungsmaßnahmen in der Region Eifel zu unterstützen, erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden.
Nach einem Hilfsersuchen des Landes Nordrhein-Westfalen bereiteten sich auch 600 Spezialisten aus Dutzenden hessischen Katastrophenschutzzügen für schnelle Hilfe im Nachbarland vor. Die Einheiten sollen die örtlichen Kräfte bei der Bekämpfung der Folgen von Starkregen und Hochwasser unter anderem mit Hochleistungspumpen und Wasserrückhaltesystemen unterstützen, teilte Beuth mit.
Rheinpegel in Ginsheim-Gustavsburg steigt wohl weiter
Die starken Niederschläge im Einzugsgebiet des Rheins haben zum ersten Sommerhochwasser am Rhein seit längerer Zeit geführt, schreibt das Regierungspräsidium in einer Mitteilung und sagt voraus, dass die Pegelstände über das Wochenende weiter ansteigen werden. Aktuell liegt der Rheinpegel an der Messstelle in Mainz bei 5,13 Metern (Stand: 15. Juli, 11 Uhr). Deshalb ist das Hochwassersperrtor in Ginsheim geschlossen worden, um einen Rückstau des Schwarzbachs zu verhindern. Mehr dazu: hier
Hochwasser überflutet Ewersbacher Brückenbaustelle
Auch zwei extra erhöhte Dämme können die Dietzhölze nicht aufhalten. Ein Grund für den schnellen Anstieg der Fluten sind die abgestorbenen Wälder. Mehr dazu: hier
Gemeinsames Bild über Lage im Katastrophengebiet
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Innenminister Roger Lewentz und Vizekanzler Olaf Scholz (alle SPD) verschaffen sich zur Stunde in Bad Neuenahr-Ahrweiler ein gemeinsames Bild von der Lage im Katastrophengebiet. Mit dabei sind der Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Dr. Alexander Saftig, Mayens Oberbürgermeister Dirk Meid, sowie der oberste Katastrophenschützer im Landkreis, Rainer Nell. Auch der Präsident des Polizeipräsidiums Koblenz, Karlheinz Maron, ist vor Ort.
Einsatzkräfte im Unwettergebiet: „Schäden unglaublich groß“
Auch das Technische Hilfswerk und lokale Feuerwehren aus Rheinhessen sind im Einsatz wegen des Hochwassers. Wie geht es den Einsatzkräften vor Ort? Mehr dazu lesen Sie hier.
Große Gefahren für Wassersportler im Rhein
Angesichts des Rheinhochwassers appelliert die Rüdesheimer Wasserschutzpolizei an die Wassersportler, auf jedwede Aktivitäten im Fluss zu verzichten. „Angesichts der Gefahren ist das nicht zu verantworten“ sagt Dienststellenleiter Norbert Hübscher mit Blick auf Ruderer, Kanuten und Stand-up-Paddler. Mit Letzteren habe es am Vortag große Probleme gegeben. „Das braucht aktuell kein Mensch“, so Hübscher. Er verweist auf die Gefahren, die von der starken Strömung im Fluss ausgehen. Außerdem sei wegen des Hochwassers vermehrt Treibgut im Rhein unterwegs. Eine Kollision könne zur Manövrierunfähigkeit führen, gibt er zu bedenken. Unterdessen legen im Rheinabschnitt in der Weinregion die Pegelstände weiter zu. „Das Wasser steigt“, so Hübscher, eine Entspannung gebe es derzeit nicht. Ob am Wochenende die Bundesstraße_42 gesperrt werden muss, will der Polizeibeamte nicht ausschließen. Welche Entwicklung sich abzeichne, werde man am Freitag sehen. Ab einem Wasserstand von 4,60 Meter wird die B 42 an der tiefsten Stelle zwischen Oestricher Kran und Mittelheimer Fähre überflutet. Von diesem Wert ist man aktuell noch ein Stück entfernt; am Donnerstag um 11 Uhr stand der Pegel Oestrich bei 3,76 Metern. Die Tendenz weist allerdings nach oben: Für Samstagvormittag, 8 Uhr, prognostiziert der Hochwassermeldedienst einen Wasserstand zwischen 4,10 und 4,30 Metern. Wird die B 42 gesperrt, wird der Verkehr Richtung Rüdesheim durch die Weinberge und Richtung Eltville über die alte B_42 durch die Ortschaften umgeleitet. Weiter südlich am Oberrhein wird am Pegel Maxau in der Nacht auf Samstag der Scheitelpunkt erwartet, am Pegel Mainz zum Ende des Wochenendes, wie es im Bericht des Hochwassermeldedienstes heißt.
Einsatzkräfte aus Mittelhessen bekämpfen Unwetter-Folgen
Um die Folgen der heftigen Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu bewältigen, sind auch Einsatzkräfte des THW aus Mittelhessen in die Krisengebiete entsendet worden. Wie Stefan Thies, Sachbearbeiter Einsatz der THW-Regionalstelle in Gießen bestätigte, sind 20 Helfer vom THW-Dillenburg und sieben Helfer aus dem Ortsverband Wetzlar bereits vor Ort oder auf dem Weg. Mehr dazu: lesen Sie hier.
Informationen über Hochwasservorhersage Rheinland-Pfalz
Das rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerium und Landesamt für Umwelt informieren über die aktuelle Hochwasservorhersage unter: www.hochwasser-rlp.de. Damit sich Gemeinden sowie Bürger über die möglichen Wege des Wassers bei Starkregenlagen bis zu den Ortsgrenzen informieren können, bietet das Ministerium eine landesweite Starkregengefahrenkarte im Internet an unter: https://wasserportal.rlp-umwelt.de/servlet/is/10080/. Im Laufe des gestrigen Tages und in der Nacht fielen Niederschläge von bis zu 148 Millimetern. „Das ist ein neues Phänomen“, sagte Ministerin Anne Spiegel (Grüne). Auch an der Mosel verschärft sich die Lage: Aktuell wird am Pegel Trier ein Wasserstand von bis zu 915 cm erwartet. Am Oberrhein bildet sich am Pegel Maxau derzeit ein erster Scheitel aus. Nach kurzem, leichten Rückgang wird aufgrund der für den Südwesten vorhergesagten Niederschläge ab den Abendstunden ein Wiederanstieg über den heutigen Scheitelwert erwartet.
Hotline zur psychosozialen Unterstützung
Der Opferbeauftragte der Landesregierung bietet den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe in der Eifel und Ersthelfern eine kostenlose Hotline zur psychosozialen Unterstützung an. Sie ist unter der Nummer 0800-0010218 ab sofort freigeschaltet und zwischen 9 Uhr und 17 Uhr erreichbar. Zudem bietet das Polizeipräsidium Koblenz eine Personenauskunftsstelle, an die sich besorgte Angehörige melden können, die jemanden vermissen. Diese ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800-6565651.
Landtag Rheinland-Pfalz verkürzt Sitzung
Wegen der aktuellen Hochwasserlage in der Region hat das Rheinland-Pfälzische Plenum seine Tagesordnung gecancelt. Was Ministerpräsidentin Malu Dreyer angekündigt hat. Den ganzen Artikel zur verkürzten Sitzung: lesen Sie hier
Frankfurter Flughafen nicht betroffen
Der Frankfurter Flughafen gibt Entwarnung für die Urlauber. „Derzeit wird der Flugverkehr aufgrund des Hochwassers und des Starkregens nicht beeinträchtigt“, berichtete ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport in Frankfurt. Alles verlaufe nach Plan. Am Main werden am ersten Ferienwochenende täglich etwa 100000 Passagiere erwartet. Das ist deutlich mehr als im Sommer des Pandemiejahres 2020. Im Vorkrisenjahr 2019 wurden allerdings in den Sommerferien bis zu 240.000 Fluggäste täglich abgefertigt. Wegen einer Unterspülung ist die Autobahn 6 zwischen Viernheim (Kreis Bergstraße) Richtung Ludwigshafen gesperrt. Die Fahrbahn habe sich dort vor der Abfahrt Mannheim-Sandhofen verschoben, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Mehr dazu lesen Sie hier: A6 bei Viernheim wegen Unterspülung gesperrt
THW Bad Kreuznach unterstützt
Am Mittwochabend um 22 Uhr rückte eine erste zehn Mann starke Einheit des technischen Hilfswerks (THW) Bad Kreuznach in das Katastrophengebiet im nördlichen Rheinland-Pfalz aus. Die Bergungs- und Logistikgruppe startete zunächst nach Bitburg. Mit dabei eine Ladebordwand und ein Gerätekraftwagen. Untergebracht waren die Einsatzkräfte aus dem Kreis Bad Kreuznach im ehemaligen Bereitstellungsraum des amerikanischen Militär-Flughafens. Vorgesehen sind die THW-ler zunächst für die Sicherstellung der Tanklogistik und den Transport von Sandsäcken. Die ersten Anfragen kamen Donnerstagmorgen. Zuerst müssen die Straßen frei geräumt werden mit Baggern und Radladern, die aus der näheren Umgebung zusammengezogen wurden. Erst dann kann es ans Leerpumpen der Keller gehen. Inzwischen wurden zwei mobile Tankstellen eingerichtet. Jede verfügt über 1000 Liter Diesel, die nach Bedarf zu den Einsatzfahrzeugen bei der Bergung vor Ort gebracht werden, damit diese ihren Einsatz nicht zum Tanken unterbrechen müssen. Im Laufe des Donnerstagvormittags, so berichtet THW-Sprecher Stefan Jodeleit rücken immer mehr Einsatz-Truppen von überall her in dem betroffenen Gebiet an. „die Hilfe rollt jetzt so richtig los“, berichtet Jodeleit.
Mainzstrand hat wegen Hochwasser geschlossen
Der Mainzstrand an der Theodor-Heuss-Brücke hat wegen des steigenden Pegels am Mainzer Rheinufer bis auf weiteres geschlossen.
Wie Betreiber Josef Zimmer erklärte, habe er bereits am Mittwoch damit begonnen, den direkt am Ufer liegenden Bereich zu räumen. Mehr dazu lesen Sie hier: Mainzstrand hat wegen Hochwasser geschlossen
Feuerwehren in Mainz-Bingen rüsten sich
Im Ingelheimer Stadtteil Frei-Weinheim ist das Rheinufer überflutet. In der Verbandsgemeinde Rhein-Selz wird der höchste Pegelstand für Samstag erwartet. Mehr dazu lesen Sie hier: Hochwasser: Feuerwehren in Mainz-Bingen rüsten sich
Worms ist der Alarm- und Einsatzplan Hochwasser in Kraft getreten
Der Rhein läuft voll. Das Wasser steigt und steigt: Der Stand am Pegel Worms beträgt am Donnerstag, 8 Uhr, 5,14 Meter. Tendenz steigend. Für Donnerstagabend, 20 Uhr, sagt der Hochwassermeldedienst einen Wasserstand zwischen 5,40 Metern und 5,60 Metern voraus. Bis Freitagabend soll das Wasser noch weiter steigen. Dann könnten am Pegel Worms sechs Meter gemessen werden. Beim Hochwasser Anfang des Jahres war bei der Sechs-Meter-Marke Schluss. Mehr dazu lesen Sie hier: In Worms steigt das Wasser weiter an
Malu Dreyer bangt
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat nach der Hochwasserkatastrophe in der Eifel ihre Betroffenheit geäußert. "Das Unwetter hat unser Land hart getroffen. Ich bange mit allen, die in Gefahr sind", schrieb die SPD-Politikerin am Donnerstagmorgen im Kurznachrichtendienst Twitter. Sie danke allen Helfern und Einsatzkräften, die unermüdlich mit großem Einsatz gegen die Wassermassen ankämpften.
Auch die A61 bei Mönchengladbach Richtung Koblenz ist wegen Überflutungen weiterhin gesperrt. Nach Medienberichten ist durch die Überflutung eine Stützmauer eingestürzt.
Merkel und Dreyer im Gespräch mit der Einsatzleitung
Worüber sprechen eigentlich Politiker, wenn sie sich in einer Krisen-Situation ein "Bild der Lage vor Ort machen"? Bundeskanzlerin Angela Merkel und Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, waren am Sonntag in Schuld – jener Ort, der von der Hochwassser-Katastrophe am stärksten betroffen war. Wir zeigen hier das komplette Gespräch von Merkel und Dreyer mit der Einsatzleitung vor Ort. Das Material stammt aus einem Livestream, den wir in Kooperation mit dem SWR gezeigt haben.
Von der Redaktion