Aufruf zur Tötung von Polizisten – Prozess in Idar-Oberstein

Nach dem Polizistenmord bei Kusel hatten viele Menschen ihr Mitgefühl mit den Opfern, Angehörigen und Kollegen bekundet. Der 55-Jährige aus dem Hunsrück rief indessen zur Jagd auf Polizisten auf.   Archivfoto: dpa

Weil er im Netz zur Tötung von Polizeibeamten aufgerufen haben soll, steht ein 55-Jähriger vor Gericht. Er soll Verschwörungsanhänger sein und den "Reichsbürgern" nahestehen.

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IDAR-OBERSTEIN. Wegen des Aufrufs zur Tötung von Polizisten muss sich ein 55 Jahre alter Mann von Freitag an vor dem Amtsgericht Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, nach dem Mord an zwei Polizisten Ende Januar bei einer Fahrzeugkontrolle bei Kusel (Pfalz) im Internet zur Tötung weiterer Beamter aufgerufen zu haben. In einem Video soll er etwa die Gründung eines "Cophunter-Vereins" (Polizistenjäger-Vereins) angekündigt haben.

Angeklagter soll "Reichsbürgern" nahestehen

Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann Verschwörungstheorien anhängen und den sogenannten Reichsbürgern nahestehen soll. Er sitzt seit Februar in Untersuchungshaft. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hatte ihn im Mai wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten angeklagt. Als weitere Prozesstermine sind 25. August und 8. September vorgesehen.

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Bei Kusel waren eine Polizeianwärterin und ein Oberkommissar bei einer nächtlichen Kontrolle erschossen worden. Zwei Tatverdächtige stehen deswegen derzeit in Kaiserslautern vor Gericht. Die Gewalttat an einer abgelegenen Kreisstraße sorgte bundesweit für Entsetzen.

Von dpa