
52 der noch verbliebenen 129 Galeria-Warenhäuser werden geschlossen. Das hat das Unternehmen nun mitgeteilt. Die Filialen in Mainz und Bad Kreuznach bleiben aber geöffnet.
MAINZ. Die Mainzer Kaufhof-Filiale wird nicht geschlossen. Das teilt das Unternehmen am Montag in Essen mit. Auch die anderen Filialen in Rheinland-Pfalz bleiben von den Schließungen bei Galeria Karstadt Kaufhof verschont. Unter den 77 Filialen, die bundesweit erhalten bleiben, sind auch die in Mainz, Koblenz, Trier (zwei), Speyer und Bad Kreuznach.
Auch hessische Filialen bleiben erhalten
In Hessen sind es die Filialen in Darmstadt am Luisencenter, an der Frankfurter Hauptwache, im Main-Taunus-Zentrum und in Wiesbaden am Mauritiusplatz. Die Filiale in der Wiesbadener Kirchgasse, in der Darmstädter Rheinstraße und auf der Frankfurter Zeil schließen demnach. In Wiesbaden bis Ende Juli, in Darmstadt und Frankfurt bis Ende Januar des kommenden Jahres.
Die Filialen in Gießen und Mannheim bleiben geöffnet, sie alle „haben eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive”, sagte der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz. Sie sollen in den kommenden drei Jahren umfassend modernisiert und das Sortiment künftig stärker auf lokale und regionale Bedürfnisse ausgerichtet werden.
100 Mitarbeiter in Mainz behalten den Job
In der Galeria Kaufhof in Mainz sind derzeit etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt, die ihre Jobs jetzt behalten werden. Insgesamt könnten rund 11.000 Arbeitsplätze in den 77 Filialen gesichert werden. 52 Filialen werden nicht fortgeführt. Von den Filialschließungen sind dem Unternehmen zufolge insgesamt rund 4000 Mitarbeitende betroffen.
Was sich dennoch ändern soll
Wie das Unternehmen unlängst erklärt hatte, solle der Konzern sich dezentraler aufstellen, die Häuser, die erhalten bleiben, sollen stärker auf die lokalen Bedürfnisse vor Ort ausgerichtet werden. Schwerpunkte sollen in Sortimenten gesetzt werden, die bislang in den betreffenden Städten nicht ausreichend vorhanden sind, umgekehrt sollen Sortimente, die im innerstädtischen Einkaufsumfeld bereits gut besetzt sind, eher zurückhaltend gestaltet werden. Auch Gastronomie solle bei den stationären Kaufhof-Filialen dazu beitragen, dass die Häuser zu Treffpunkten in der Innenstadt werden. Wie Manuela Matz berichtet, gebe es viele dieser Überlegungen auch für Mainz.
Am hiesigen Standort werde über eine Verkleinerung der Kaufhof-Fläche nachgedacht. Der Konzern sei in anderen Städten dazu übergegangen, die oberen Etagen, die erfahrungsgemäß von den Kunden immer weniger frequentiert würden, an frequenzbringende Einrichtungen zu vermieten. Das seien in anderen Städten, etwa in Worms, teils publikumsträchtige Institutionen wie das Bürgeramt.
Das Bürgeramt sei in Mainz zwar keine Option, auch andere städtische Servicestellen seien derzeit nicht auf Raumsuche, sagte Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) bereits vor ein paar Tagen im Interview; dennoch überlege man bereits gemeinsam mit Galeria Kaufhof, was oder wer konkret im dritten Obergeschoss, wo sich derzeit unter anderem Spielwaren befinden, untergebracht werden könnte. Das heiße allerdings nicht, so Matz, dass die Sortimente aus der dritten Etage aus der Filiale verschwinden sollen, man wolle sich lediglich umorganisieren.
Zum „beliebten Treffpunkt” umbauen
Galeria werde sich künftig vor allem in den Segmenten Bekleidung, Beauty und Home eindeutiger positionieren, kündigt derweil das Unternehmen an. Attraktive Gastronomie-Angebote und sinnvolle Ergänzungen wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services sollten die Filialen „zum beliebten Treffpunkt in der Innenstadt” machen. „Um die lokalen Strukturen zu stärken, geben wir den Filialen mehr Eigenständigkeit”, sagt Galeria-Ceo Miguel Müllenbach. „Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können.”