Erste fleischlose Mensa auf Mainzer Uni-Campus eröffnet

Mensaleiterin Nadja Millitello bietet ab diesem Wintersemester im „Bambus“ nur noch vegetarische und vegane Gerichte an. Foto: hbz/Jörg Henkel

In der Mensa „Bambus“ im Georg-Forster-Gebäude gibt es nur noch vegetarische und vegane Gerichte. Wie kommt das an? Wir haben uns auf dem Campus umgehört.

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MAINZ. Vegane Gemüselasagne, veganer Jackfruit Barbecue Burger oder doch ein Kubanischer-Reis-Bohnen-Topf – in der neu konzipierten Mensa „Bambus“ im Georg-Forster-Gebäude auf dem Universitätscampus gibts ab diesem Semester fleischlose Gerichte statt der klassischen Schnitzelbrötchen oder Currywurst. „Der Trend zur fleischlosen Ernährung ist natürlich auch an uns nicht vorbeigegangen, darum haben wir uns intern dazu entschieden, gleich eine ganze vegetarische Mensa zu etablieren“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter der Hochschulgastronomie Michael Huber.

Man habe lange an Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten gearbeitet. Man freue sich nun, dass die neu ausgestaltete Mensa parallel zum Start des neuen Wintersemesters angeboten werden kann. „Wir müssen unserer Zielgruppe gerecht werden“, so Huber. Die vegetarischen Gerichte seien immer schon sehr beliebt bei den Studierenden gewesen. Bislang gab es in jeder Mensa auf dem Campus und auch in der Mensa der Hochschule Mainz mindestens ein vegetarisches Gericht, nun also im Bambus täglich ein vegetarisches oder veganes Teller- und ein Front-Cooking-Gericht. Auch das Salatbuffet und die Auswahl an Brötchen, Snacks und Kuchen sei nun komplett vegetarisch, vieles auch vegan.

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Größeres Bewusstsein für Ernährung schaffen

Die Umstellung habe aber auch zu internen Herausforderungen geführt, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter. Der Küchenleiter müsse sich immer wieder neue Rezepturen ausdenken, auch die Absprache mit dem Einkauf habe sich verändert. „Die Industrie ist bei vegetarischen Ersatzprodukten leider noch nicht auf Großbetriebe eingestellt“, bedauert Michael Huber. Größere Gebinde, wie bei Fleischprodukten üblich, gäbe es bei den vegetarischen Produkten oft noch nicht. Dennoch freue er sich über den „frischen Wind“ und den Semesterstart – insbesondere nach den vergangen beiden Jahren, in denen die Mensen pandemiebedingt nicht immer öffnen konnten.

Das Konzept scheint gut anzukommen: „Bislang haben verhältnismäßig sehr wenige Studierende nach Fleischgerichten gefragt“, berichtet die vorübergehende Mensaleiterin Nadja Millitello. Stimmt dieser Eindruck? Wir haben uns bei den Mainzer Studierenden umgehört. „Ich finde die Veränderung super. Es gibt noch genug Alternativen am Campus für Fleischesser. Ich freue mich, dass so ein größeres Bewusstsein für Ernährung geschafft wird“, sagt die 24-jährige Studentin Lea Riederer. Ebenfalls positiv auf die Veränderung blickt der Student Johnas Weiße. Er freue sich über die größere Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten, insbesondere weil er sich ohnehin fleischlos ernähre. „So muss ich nie überlegen, in welche Mensa ich gehen soll. Ich würde mich in Zukunft auch über Mottotage in der Mensa freuen, zum Beispiel Thema Asien oder Amerika“, sagt der 27-Jährige.

Seine Kommilitonin Katharina Heuberger ergänzt: „Ich bräuchte nicht unbedingt eine völlig vegetarische Mensa. Aber es ist auch kein Problem. Wenn ich Fleisch essen möchte, geh ich einfach in die Zentralmensa oder in die Rewi-Mensa.“ Auch die Studentinnen Merle Meier und Anna Matzen freuen sich über die größere Auswahl und einen bunteren Mix. Den Studierenden scheint die Veränderung des Mensaangebots zu gefallen. Apropos Veränderung: Ab nächster Woche wird die Mensa dann auch optisch dem neuen „Bambus-Look“ angepasst.

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Von Hannah Weimann