Awo-Affäre: Ermittlung gegen Mitarbeiter der Stadt Frankfurt

Eine Fahne flattert vor der Geschäftsstelle des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt (Awo) im Wind.
© dpa

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit der Awo-Affäre nun auch gegen einen ehemaligen leitenden Angestellten der Stadt.

Anzeige

Frankfurt/Main. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit der Awo-Affäre nun auch gegen einen ehemaligen leitenden Angestellten der Stadt. Wie eine Sprecherin der Behörde am Dienstag bestätigte, laufen die Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme. Zunächst hatte die „Frankfurter Rundschau“ berichtet.

Bei Amtshandlung wohlwollend gegenüber der Awo

Demnach geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass zwischen dem heute 53-Jährigen und der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eine stillschweigende Übereinkunft bestand. So sollte sich dieser bei seiner Amtshandlung wohlwollend gegenüber der Awo zeigen und im Gegenzug sei ihm in Aussicht gestellt worden, dass seine Schwester eine Anstellung bei der Awo oder einem von der Arbeiterwohlfahrt betriebenen Unternehmen erhalte.

Die Stadt Frankfurt bestätigte am Dienstag, dass der 53-Jährige nicht mehr auf seinem Posten tätig sei. Dieser wolle sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen, hieß es beim zuständigen Dezernat. Deshalb habe die Stadt Frankfurt den Arbeitsvertrag mit ihm „einvernehmlich aufgelöst“.

Anzeige

Vertrauter des früheren SPD-Oberbürgermeisters Feldmann

Der Mann gilt nach Medienberichten als Vertrauter des früheren SPD-Oberbürgermeisters Peter Feldmann. Auch gegen Feldmann war im Zuge seiner engen Beziehungen zur Arbeiterwohlfahrt ermittelt worden. Im November vergangenen Jahres war das Stadtoberhaupt in einem für Frankfurt beispiellosen Verfahren abgewählt worden. Kurz darauf wurde Feldmann in dem Korruptionsprozess zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 175 Euro verurteilt worden. Der Politiker hatte stets bestritten, korrupt zu sein. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Verfahren gegen Feldmann steht im Zusammenhang mit dem Skandal um Betrugsvorwürfe in Millionenhöhe bei den Awo-Kreisverbänden Frankfurt und Wiesbaden. Die Affäre war bereits Ende 2019 durch Berichte über die frühere Leitungsposition von Feldmanns damaliger Frau ins Rollen gekommen.