
So ein „Urzeitmonster“ hatte Nico Magdic zuvor noch nicht am Haken. Der Bad Kreuznacher hat einen Wels mit einer Länge von 2,62 Metern aus dem Rhein geangelt.
Bad Kreuznach. 2,62 Meter lang und etwa 100 Kilo schwer: So einen „dicken Fisch“ hatte Nico Magdic bisher noch nicht am Haken. Und es handelt sich dabei nicht um irgendeinen Fisch: Der 35-jährige Bad Kreuznacher hat den bisher wohl größten Wels im Rhein gefangen.
An einem Abend Mitte September zog es ihn mit seinem Belly-Boot, ein einsitziges Schlauchboot, mal wieder mit zwei Freunden raus zum Angeln. Bis dahin ein gewöhnlicher Ausflug. Es ist bereits dunkel und ein Gewitter deutet sich am Horizont an, beschreibt er die Situation. Dann macht Magdic, in der Angler-Szene bekannt als „Mad Maditsch“, auf seinem Echolot eine Entdeckung, mit der er selbst nicht gerechnet hat. „Das ist Adrenalin pur, so ein Urzeit-Monster am Haken zu haben“, erinnert er sich an den Abend zurück.
20-minütiger Kampf auf dem Wasser
Die Emotionen gehen mit Magdic durch: „Das gibt’s doch gar nicht. Geisteskrank. Absolut unglaublich“, ruft er immer wieder, als er dem „Monster-Fisch“, dem „Ausnahme-Fisch“ immer näherkommt. Die Angelrute biegt sich über die Maße, Arme und der Rücken schmerzen dem Angler von der Wucht, mit der ihn der Riesen-Wels durchs Wasser zieht – „fast wie Wasserskifahren“. Es ist ein 20-minütiger Kampf, bis er das Tier endgültig ans Ufer gebracht hat. Die „dramatischen“ Szenen wurden auf Video festgehalten und gibt es auf der Plattform Youtube anzusehen. Zahlreiche Angel-Fans beglückwünschen den Bad Kreuznacher dort in den Kommentaren zu seinem außergewöhnlichen Fang – dank dem er es sogar auf die Titelseite der BILD-Zeitung geschafft hat.
Magdic, der sich bereits von klein auf für den Sport begeistert, hat sich vor rund neun Jahren auf Welse spezialisiert. „Es fasziniert mich, dass es diese Fische schon sehr, sehr lange auf diesem Planeten gibt. Der Europäische Wels ist der größte Süßwasserfisch in Europa“, erzählt er. Der Wels, auch Waller genannt, kann in Osteuropa bis zu 300 Zentimeter lang und 200 Kilogramm schwer werden. Die Methode mit dem Echolot ist dabei nur eine von vielen Möglichkeiten, auf Fisch-Fang zu gehen. „Es durchleuchtet das Wasser wie eine Taschenlampe und man erhält ein genaues Bild – wie auf einem Ultraschall“, erklärt Magdic. Trotz moderner Technik komme es aber auch auf Geduld, das richtige Timing und auch auf etwas Glück an.
Mit der „Go-Pro“-Kamera nimmt er seine Abonnenten in den sozialen Netzwerken regelmäßig mit aufs Wasser. Seine Videos teilt er auf Youtube sowie auf seinem Instagram-Account und bekommt viel Zuspruch von der Angler-Community. Auf Instagram, wo der Bad Kreuznacher seit Ende 2019 mit seinem Account „maditsch_catfishing“ aktiv ist, folgen ihm inzwischen mehr als 10.000 Leute.
„Es gibt nichts Geileres, als auf dem Wasser zu sein“, beschreibt er seine Leidenschaft. Für ihn bedeute das Angeln gleichzeitig auch ein Gefühl von Freiheit und die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Sein Hobby übt „Mad Maditsch“ zugleich als Nebenberuf aus, indem er für eine Firma Anglerequipment testet – unter realen Bedingungen, so wie am besagten September-Abend.