WETTERAUKREIS - (red). Den neuen Begriff finden die Wetterauer Grünen sperrig, die Idee aber richtig. Der Landrat hat dem Kreistag vorgeschlagen, den Integrationsbeirat abzuschaffen und ihn durch einen neuen Diversitätsbeirat zu ersetzen. Die Grünen-Kreistagsfraktion findet diesen Vorschlag gut, weil er ihrer Ansicht nach eine Entwicklung deutlich macht. „Integration bedeutet eher die Aufnahme von etwas Neuem und Anderem in etwas Bestehendes. Dagegen geht Diversität oder Vielfalt davon aus, dass Gesellschaft aus vielen Lebensstilen oder Strömungen besteht. Zugleich ruht sie auf einem gemeinsamen starken Fundament“, sagt Dorothea Warns-Ventulett, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, in einer Pressemitteilung.
Warns-Ventulett weiter: „In Zeiten der Globalisierung wird die Gesellschaft durch freien Waren- und Dienstleistungsverkehr, Zuwanderung, aber auch durch Flucht und Migration vielfältiger und heterogener. Das mag man wie die AfD nicht wollen und dagegen Abschottung predigen. Das nützt aber hier genauso wenig wie eine Abschottung gegen die digitale Revolution. Es bleibt nur, sie zu gestalten.“ In der Satzung werde daher jeder in seiner Individualität als zugehörig zu einer Gesellschaft betrachtet, deren Grundkonsens in gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz und in der Identifikation mit eben Demokratie, Rechtsstaat und Menschenwürde bestehe. Angestrebt werde eine diskriminierungsfreie Gesellschaft. Diesem Ziel soll der Diversitätsbeirat dienen, indem er den Dialog aller Teile der Gesellschaft fördert. „Entsprechend groß ist er mit mehr als 40 Mitgliedern, darunter alle Religionsgemeinschaften und ein Vertreter der Schwulen und Lesben im Kreis. Es wäre naiv, von dem Beirat Wunderdinge zu erwarten. Aber er ist ein gutes Instrument, in dem Probleme diskutiert werden können“, so Warns-Ventulett.