Es sieht super aus, der Platz ist toll geworden. Er ist ordentlich, sauber, günstig und alles ist, wie es sein muss", so Youtuberin Leni über den Wohnmobilstellplatz.
Von cdc
Das Youtuber-Ehepaar Leni & Toni ist der Einladung der Stadt gefolgt und wohnt der Einweihung nach der Erweiterung bei. Fotos: Dickel
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ALSFELD - "Es sieht super aus, der Platz ist toll geworden. Er ist ordentlich, sauber, günstig und alles ist, wie es sein muss", zeigt sich die Youtuberin Leni bei der offiziellen Einweihung des Wohnmobilstellplatzes in den Erlen nach seiner Erweiterung am Freitagnachmittag begeistert. Die Stadt hatte die beiden Youtube-Filmer Leni & Toni aus dem hessischen Runkel (Limburg-Weilburg) eingeladen, um die Fertigstellung zu feiern.
Zwar gibt es den Youtube-Kanal des Ehepaares, das seinen Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte, erst seit dem 14. Februar 2016 - und das erste eigene Wohnmobil ist erst knapp fünf Wochen alt. Dennoch waren städtische Mitarbeiter auf die beiden im Internet aufmerksam geworden. In einem Video über den Alsfelder Stellplatz hatten sie acht von zehn möglichen Sternen gegeben. Außerdem hatten sie ein weiteres Video auf der Autobahn gedreht und sich darin über die bald fertiggestellte Erweiterung gefreut. "Unsere Beliebtheit macht aus, dass wir uns alles mit Anfängeraugen angeguckt haben", erzählt Toni. Anfang vergangenen Jahres fasste das Paar den Entschluss sich selbst ein eigenes Wohnmobil zu kaufen und war bei der Auswahl völlig überfordert, räumen die Wohnmobilisten im Gespräch mit unserer Zeitung ein.
Daher fassten sie den Entschluss, bei ihrer Recherche alles für sich zu filmen. Weil sie zum Thema Wohnmobil wenig auf Youtube entdeckten, entschlossen sie sich kurzerhand dazu, ihre Erfahrungen online mit der Welt zu teilen. Dabei habe zunächst der Fokus auf dem Fahrzeug selbst gelegen. Dazu mieteten sie sich unterschiedliche Mobile und nahmen sie als komplette Anfänger unter die Lupe. "Wie funktioniert das mit dem Wasser und dem Strom? Und für was ist welche Klappe da? Das waren einige der Fragen am Anfang", beschreibt Leni die ersten Schritte auf Youtube. Weil die ersten Videos gut ankamen, waren sie nach und nach Feuer und Flamme.
Im nächsten Schritt begannen sie, die angefahrenen Wohnmobilstellplätze ganz subjektiv zu beschreiben und nach ihren Eindrücken zu bewerten. Dabei kam auch die gute Bewertung für Alsfeld zustande. Allerdings haben sie nicht vor, Ranglisten der verschiedenen Stellplätze zu erstellen. "Die Geschmäcker sind komplett verschieden. Ein Ranking ist für uns nicht erstrebenswert", betont Toni. Nach ihren Erfahrungen gibt es bei den Stellplätzen sehr große Unterschiede. In Alsfeld seien sie insbesondere mit der Infrastruktur und der Nähe zur Innenstadt sehr zufrieden. Das Engagement der Gemeinden sei übrigens sehr unterschiedlich. "Hier gibt sich die Gemeinde richtig Mühe und investiert viel", schildert Leni ihre Eindrücke.
Gerade das Feedback der Zuschauer sei beiden für die Weiterentwicklung ihres Kanals sehr wichtig. So seien sie zu ihrer "Leni & Toni"-Show gekommen, da die Zuschauer ein wöchentliches Format gewünscht hätten. Weil sich der Kanal nach nur einem Jahr ganz unverhofft so gut entwickelt hat, treiben sie gerade die Professionalisierung voran. "Wir würden nicht Nein sagen, wenn wir eines Tages davon leben könnten", berichtet Leni. Und weiter: "Wir machen das schon als Zweitjob und bezeichnen uns als Reiseblogger."
Das lässt sich am Freitagmittag bereits beobachten, denn Leni setzt die ersten Nachrichten über ihren Aufenthalt auf Facebook ab, beide haben den Laptop dabei und ihre ersten "Leni & Toni"-Tassen haben sie auch schon am Stellplatz in Alsfeld verkauft. Denn die Besitzer eines in der Nähe geparkten Wohnmobils haben die beiden erkannt und nach den Tassen gefragt, die sie aus dem Internet kennen. Ebenso ruft ein weiterer Nachbar, der bereits über 70 Jahre sein dürfte, fröhlich: "Hallo, ich habe Euch abonniert, ich komme gleich mal rüber."
Nach der Einweihung gab es für die Youtuber dann erneut einiges zu filmen: Bürgermeister Stephan Paule (CDU) hatte sich nach dem offiziellen Teil als Reiseführer angeboten und gab darüber hinaus einige Einlicke, an welchen Stellen die Stadt ihre Tourismusangebote verbessern möchte. So ging es zunächst durch die Erlen zum Schwimmbad und weiter in die Innenstadt, um abschließend das Rathauses zu präsentieren. Für Leni & Toni die Gelegenheit, immer wieder kurz anzuhalten, um mit dem Gehörten eine kurze Sequenz zu drehen.
Zuvor hatten Bürgermeister, Bauamtsleiter Tobias Diehl und Fachbereichsleiterin Monika Kauer noch einmal die Rahmendaten des Stellplatzes vorgestellt. Kauer hob hervor, dass Wohnmobilreisen voll im Trend liegen: "Wir wollen heute bereits für das gerüstet sein, was in den nächsten Jahren noch kommt." Paule machte auf die Vorzüge des Standortes Erlen aufmerksam und wies auf die Kosten hin. Unterstützt durch die hohen Fördermittel der "LEADER-Region Vogelsberg" seien 112 000 Euro der Gesamtkosten von 170 000 Euro übernommen worden.
Zum Schluss fand Leni erneut lobende Worte gegenüber den Anwesenden: "Es ist toll, dass es nach der Erweiterung bei fünf Euro pro Nacht bleibt. Die Altstadt ist ohnehin einfach zauberhaft."