Grund zum Feiern – auch ohne Wurstbude

aus Tatort & Polizeiruf 110

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Ballauf (Klaus J. Behrendt, l.) und Schenk (Dietmar Bär) ermitteln in ihrem 85. Fall. 

25 Jahre Ballauf und Schenk – ein „Tatort“-Jubiläum mit Regie-Debüt und einem überraschendem Verlauf.

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Köln. Lara Kron (Charlotte Lorenzen) ist gerade einmal 19 Jahre, als sie stirbt. Tot wird sie in einem Kanal-Auffangbecken aufgefunden. Von mehreren Männern vergewaltigt, gefoltert und letztlich erstickt. Ein Fall, der das Kölner Duo Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddie Schenk (Dietmar Bär) nicht unberührt lässt. „Da macht man das so viele Jahre – und manchmal greift es einen doch an“, so Schenk.

Wie sich herausstellt, war Lara heroinabhängig und verdiente sich ihr Geld gemeinsam mit ihrer Freundin Kim auf dem Straßenstrich. Die beiden träumten davon, aus diesem Leben irgendwann aussteigen zu können und frei zu sein wie die Schmetterlinge, die sie sich gegenseitig in die Haut tätowiert haben. Die Mutter des Opfers ist vom Schicksal ihrer Tochter herzlich unberührt, nennt sie lapidar eine „billige Straßennutte“.

Die Auswertung der verschiedenen Spermaspuren führt Ballauf und Schenk zu verschiedenen Männern, eine augenscheinlich verunreinigte Probe sorgt jedoch vor allem bei Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst) für reichlich Verwirrung – und lässt sie im Alleingang Ermittlungen anstellen, die „eine Tür öffnen, nach der man lange gesucht hat“.

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25 Jahre Ballauf und Schenk – und nun schon der 85. Fall des Kölner „Tatort“-Duos. „Spur des Blutes“ ist unter Regie einer „Tatort“-Debütantin erschienen: Tini Tüllmann hat es geschafft, dieses Debüt zu einem gelungenen zu machen. Der Film weckt schnell Vorahnungen, bringt aber doch die eine oder andere Überraschung mit sich. Ein gutes Erzähltempo und eine geschicktes Bildarrangement tragen ebenso zum Gelingen bei wie die Besetzung einzelner Nebenrollen – wie zum Beispiel Robert Stadlober als klischeehaftem Zuhälter oder Kabarettist Josef Hader als Besitzer eines Caravan-Verleihs.

Die oft verrufene Kölner „Tatort“-Wurstbude ist mittlerweile Geschichte, Schenks aktueller Flitzer trägt kein H-Kennzeichen. Manche Dinge ändern sich in 25 Jahren. Vieles auch zum Guten. Eine Jubiläumsfolge zum Einschalten!

Das Erste zeigt den „Tatort: Spur des Blutes“ am Sonntag, 23. Oktober, um 20.15 Uhr.